Dorfen:Zweiter toter Biber angeschwemmt

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Innerhalb weniger Tage verenden die Tiere in der Isen

Innerhalb weniger Tage sind an der Isen in Dorfen zwei tote Biber angeschwemmt worden. Einer davon wurde am vergangenen Sonntag am Isenwehr gefunden, ein anderer am Mittwoch auf dem Grundstück eines Anwohners. Der für Dorfen zuständige Biberberater Rudolf Erlacher geht von einer natürlichen Todesursache aus: Die Umstellung von der winterlichen Rindennahrung auf frisches Gras werde von manchen Bibern nicht verkraftet. Aufgrund der Jahreszeit sei dies die naheliegende Ursache. Sollte es allerdings noch zu weiteren Todesfällen kommen, müsste man die Kadaver untersuchen, ob die Tiere erkrankt sind oder ob sie vielleicht sogar vergiftet oder gewildert wurden.

Die Biber sind an der Isen zwischen Dorfen und Oberdorfen etwa seit 2003 oder 2004 ansässig. Bislang hielten sich die Schäden in Grenzen: Im Sommer fraßen die Tiere Gras oder plünderten ein paar Quadratmeter Maispflanzen. Im Winter nagten sie einige wenige Uferbäume an oder um und ernährten sich von der Rinde. Im vergangenen Winter hat sich das geändert, weil möglicherweise weitere Tiere zugewandert sind. Entlang der Isen wurden so viele alte Bäume geschädigt, dass Biberberater Erlacher eine Ausnahmegenehmigung bekommen hatte, mit Kastenfallen Biber zu fangen. Allerdings wurden die beiden Kastenfallen, die am Alten Bad an der Isen aufgestellt wurden, von Biberfreunden immer wieder sabotiert. Entweder wurde der Trittmechanismus ausgelöst oder die Klappen mit Stöcken blockiert. Innerhalb von drei Wochen wurde kein einziges Tier gefangen. Am 31. März wurden sie dann wieder abgebaut.

Erlacher geht vorerst davon aus, dass die Biber nun eines natürlichen Todes gestorben sind. Auch Rinder oder Schafe hätten oftmals Probleme, wenn sie im Frühjahr vom Stall auf die Weide kämen und dann ihre Nahrung auf das sehr eiweißhaltige Gras umstellen. Das sei bei Bibern oftmals ähnlich, wobei es auch immer wieder zu Todesfällen käme, sagte der Biberberater. Fälle von Vergiftungen oder Wilderei seien bis dato nicht bekannt "und irgendwann stirbt jeder Biber".

© SZ vom 04.05.2017 / tdr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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