Dorfen:Wo der große Künstler herkam

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Dieses Bild von Johann Georg von Dillis zeigt das so genannte Flieherhäußl im Winter. (Foto: oh)

Dem Dorfener Künstler Johann Georg von Dillis wird im Jakobmayer ein Abend gewidmet

Dass der 1759 in Dorfen geborene Künstler und Kunstexperte Johann Georg von Dillis - einst der Kunstberater des bayerischen Königs Ludwig I. - als wichtigster Vertreter der Münchner Schule geschätzt wird, war lange bekannt; nicht zuletzt konzipierte er die Alte Pinakothek in München. Sein künstlerisches Wirken in der Heimatregion blieb jedoch lange unerforscht. Deshalb sind die Erkenntnisse im vom Erdinger Kreisverein für Heimatschutz und Denkmalpflege herausgegebenen Buch "Johann Georg von Dillis: Familie - Leben - Schaffen" historisch bedeutend und in Teilen einzigartig. Am Freitag, 13. November, wird das Buch und weitere Forschungsergebnisse im Jakobmayer-Saal bei einem Dillis-Fest vorgestellt; außerdem wird dann die dem Künstler gewidmete Suite mit sechs Tanzfolgen "Dillis tanzt" von Ernst Bartmann aufgeführt.

In fünf Jahren Forschung hat die Dillis-Arbeitsgruppe um Anton Empl, Albrecht Gribl, Michael Jank, Wolfgang Lanzinger, Alois Lehrhuber und Franz Wimmer Tausenden von Skizzen, Aquarellen und Grafiken im Dillis-Nachlass ausgewertet. Auf 300 Seiten und in mehr als 200 Abbildungen zeigen die Autoren, wie das Elternhaus des Künstlers aussah, wie sich seine Verwandten und Bekannten kleideten, in welchen Häusern und Dörfern sie lebten. Es gibt sonst kaum Bilder aus der Region vom Alltag vor mehr als 200 Jahren.

Dillis zeichnet rückblickend neben seinem großen malerischen und zeichnerischen Können seine Darstellungen des Einfachen und Alltäglichen aus. Er ließ in seinen Werken seine einfache Herkunft nicht aus, sondern dokumentierte sie mit ungeschöntem Blick. Von Dillis, einer der bekannteste Söhne der Stadt Dorfen, war ein Chronist seiner Zeit. Davon profitierten nun auch die Lokalhistoriker.

Die Idee zum Buch ging von der Festwoche in Schwindkirchen 2009 zu von Dillis' 250. Geburtstag aus. Die Dillis-Arbeitsgruppe wurde in ihrer Arbeit danach durch Beiträge von fünf Auswärtsautoren unterstützt, unter ihnen der Dillis-Nachfahre Walter Dillis, der Bezirksheimatpfleger von Oberbayern Norbert Göttler und drei Dillis-Experten: Claudia Denk, Barbara Hardtwig und Christiane Schachtner.

Der Dillis-Abend im Jakobmayer beginnt um 19.30 Uhr, Einlass ist eine halbe Stunde zuvor. Der Eintritt ist frei. An dem Abend kann das Dillis-Buch zum Buchhandelspreis von 23 Euro erworben werden. Betty und Hermann Simmerl führen durch das Programm.

© SZ vom 12.11.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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