Dorfen:Überwiegend rechts

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Der KAB-Abend mit AfD-Mitglied Rothfuß zieht viele Anhänger an

Von Florian Tempel, Dorfen

Das Gasthaus am Markt war gut gefüllt, vor allem mit Anhängern der AfD. Das war so zu erwarten gewesen. Denn der Erdinger Kreisverband der rechten Partei hatte die eigentlich von der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) organisierte Veranstaltung am Donnerstagabend in Dorfen schon vorab für sich vereinnahmt. Der KAB-Kreisvorsitzende Rainer Forster hatte das AfD-Mitglied Rainer Rothfuß zu einem Vortrag über "Migration und die Folgen für Deutschland" eingeladen. Forster hatte Rothfuß bereits vor zwei Jahren einmal zu Gast bei der KAB, damals in Altenerding. Forster findet offensichtlich, dass der frühere Geografieprofessor interessante Gedanken vertritt und gute Reden hält. Dass Rothfuß vor einiger Zeit der AfD beigetreten ist, stört ihn nicht.

Ebenso wenig scherte es die Erdinger AfD, wer der Veranstalter des Rothfuß-Abends war. Auf seiner Facebookseite präsentierte sich der AfD-Kreisverband als angeblicher "Gastgeber" und gab dem Ganzen die Überschrift "AfD bei der KAB". So falsch war das ja nicht. Abgesehen von der Behauptung, man sei der Gastgeber, stimmt alles andere: Der Referent war von der AfD und der Großteil des Publikums auch.

Rainer Forster sagte bei der Begrüßung, es sei vorab der Eindruck entstanden, die Veranstaltung werde "von der AfD instrumentalisiert". Er habe deshalb "ein klärendes Gespräch" mit dem AfD-Kreisvorsitzenden Wolfgang Kellermann geführt. Er stelle nun noch einmal klar, "es ist und bleibt eine KAB-Veranstaltung". Kellermann nickte Forster dabei von seinem Platz im Gastraum zustimmend zu. Weiter sagte Forster, er freue sich allerdings, dass so viele von der AfD gekommen seien.

Referent Rothfuß sagte, er wundere sich zwar über den "Medienwirbel, jedes Mal wenn ich komme". Doch er habe auch "Verständnis dafür", denn "es existiert ein Feindbild AfD in der Gesellschaft". Dann hielt er einen mehr als einstündigen Vortrag. Unter anderem beklagte er, man sei in Deutschland "weit entfernt von Meinungsfreiheit", weil die "Lücken-, andere sagen Lügenpresse," unausgewogen berichte und den "Respekt vor Andersdenkenden" vermissen lasse.

© SZ vom 11.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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