Dorfen:Tagespflege und integratives Café

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BRK-Kreisverband plant Einrichtung am Kirchtorplatz in Dorfen

Der Kreisverband des Roten Kreuz (BRK) wird am Kirchtorplatz in der Dorfener Altstadt eine Tagespflege für 20 Senioren und ein integratives Café einrichten. Beides kommt in einem Gebäudekomplex unter, in dem auch vier betreute Wohnungen, eine Arztpraxis und ein Therapiepraxis geplant sind. Der Dorfener Immobilienunternehmer Georg Scharl wird dazu das ehemalige Kaufhaus Schmederer, in dem sich zuletzt ein Laden des Gewandhaus Grubers befand, nicht abreißen, sondern sanieren und umbauen. Das vordere Gebäude steht als Teil der Dorfener Altstadt unter Ensembleschutz. Die auf der Seite am Herzoggraben angebauten und nicht denkmalgeschützten Gebäudeteile können weg und durch Neubauten wie bisher in gestaffelter Höhe ersetzt werden. Mit dem Um- und Neubau wird auch eine Passage geschaffen, so dass Fußgänger künftig nicht mehr durch das schmale Kirchtor gehen müssen, durch das auch Autos fahren.

Die Mitglieder des Bauausschusses des Dorfener Stadtrats zeigten sich begeistert und lobten das Projekt fast schon überschwänglich. Im Erdgeschoss wird die BRK-Tagespflege und das für alle Bürger offene Café unterkommen. Ein Außenbereich wird durch eine sehr große Dachterrasse mit 200 Quadratmeter Fläche auf Höhe des ersten Obergeschosses geschaffen. In der ersten Etage will eine Allgemeinarztpraxis mit drei Ärzten einziehen, wobei es sich laut Auskunft Scharls um "ein renommiertes und örtlich bekanntes Ärzteteam" handle. Im zweiten Stock soll eine Filiale einer Erdinger Praxis für "Lern- und Ergotherapie, Handreha und Podologie" einziehen. Im Dachgeschoss sind drei, im ersten Stock eine Wohnung geplant, die als sogenanntes betreutes Wohnen vermarktet werden. Alle Parkplätze am Kirchtorplatz werden ausschließlich für Besucher des "Hauses der Gesundheit", wie es der Investor nennt, ausgewiesen.

Die Mitglieder des Bauausschusses fanden das alles großartig und lobten das Projekt in höchsten Tönen. Die Stadträte waren auch froh, dass es keinen Streit wegen des Denkmalschutzes gibt. Der Dorfener Stadtrat hatte einem Abriss recht bedenkenlos zugestimmt, das Landesamt für Denkmalschutz, die Regierung von Oberbayern und das Landratsamt sahen das jedoch nicht so locker, wie Bauamtsleiter Franz Wandinger erläuterte.

© SZ vom 16.10.2020 / flo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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