Dorfen:Störche streichen Winterurlaub

Es ist ein immer häufiger zu beobachtendes Phänomen, das 2021 auch im Landkreis zutage tritt: Störche fliegen nicht in ihr Winterquartier, sondern bleiben im Land. Dafür hat sich auch das Dorfener Storchenpaar im vergangenen Winter entschieden. Nachdem die schönen Vögel den Dorfenern mittlerweile ans Herz gewachsen sind, bangte man um ihr Schicksal: Wie gefährlich ist diese Entscheidung für ihr Überleben?

Der renommierte Dorfener Naturfotograf Andreas Hartl, der zudem Mitglied des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) ist, konnte seine Mitbürger allerdings beruhigen: Kälte schade den Störchen nicht und wenn sie keine Mäuse mehr fangen könnten, würden sie ihre Reise in den Süden vielleicht doch noch antreten. Die Kälte würden die Störche gut verkraften. Dem Storch als großem Vogel macht die Kälte kaum etwas aus, da er die Wärme wesentlich besser speichern kann, als kleine Singvögel wie Meise und Spatz, die immer bei uns überwintern. Sie seien eher vergleichbar mit Reihern, die auch im Winter in Bayern gut über die Runden kämen.

Maßgeblich dabei sei jedoch, dass sie genügend Nahrung finden. Und das hänge unmittelbar mit der Schneedecke und den Mäusen zusammen, die im Winter ihre Hauptnahrung seien. Die Störche würden die Mäuse auf Sicht fangen. Erst wenn die Schneedecke etwa 20 Zentimeter oder dicker sei, könnten sie die Mäuse, die im Schnee dann Gänge graben, nicht mehr aufspüren. Dann werde es doch noch Zeit für den Abflug.

© SZ vom 31.12.2021 / tdr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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