Dorfen:Stabile Finanzlage

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Die positive Jahresrechnung 2013 beweist, dass in der Stadt Dorfen solide gehaushaltet wird

Von Philipp Schmitt, Dorfen

Die Finanzlage der Stadt Dorfen ist zwar seit Jahren angespannt. Im Haushaltsjahr 2013 mussten sogar auf Druck von übergeordneten Behörden die Gewerbe- und die Grundsteuer erhöht werden, um überhaupt einen genehmigungsfähigen Haushalt zusammenzubekommen. Doch die städtische Finanzverwaltung schafft es trotzdem immer wieder, positive Jahresabschlüsse vorzulegen. Bei der Abschlussrechnung 2013 stand unter dem Strich ein Überschuss von einer Million Euro. Was der Stadtrat geschlossen mit großer Zufriedenheit zur Kenntnis nahm und Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) mit einem selbstbewussten Resümee quittierte: "Wir stehen finanziell auf einem stabilen Fundament."

In der Stadt Dorfen wird der Haushalt nach den Prinzipien der sogenannten Doppik geführt. Anders als in vielen anderen Kommunen wird deshalb jedes Jahr eine Bilanz ausgefertigt und nicht nur eine Rechnung, die Ausgaben und Einnahmen gegenüber stellt. Die Bilanzsumme der Stadt Dorfen lag 2013 bei 98,6 Millionen Euro und hat sich im Vorjahresvergleich um fast 2,4 Millionen Euro erhöht. Die bilanzielle Eigenkapitalquote lag bei 51 Prozent, was ein vergleichsweise guter Wert sei, sagte Grundner. Negativ fiel lediglich die Finanzrechnung aus: Hier stand einem positiven Saldo aus der laufenden Verwaltungstätigkeit von 2,8 Millionen Euro ein Minus aus der Finanzierungstätigkeit von 3,2 Millionen Euro gegenüber.

Die finanziellen Herausforderungen, die die Stadt Dorfen in den kommenden Jahren meistern muss, sind allerdings keine kleinen Aufgaben: Die Generalsanierung der Grund- und Mittelschule hat ein Gesamtvolumen von etwa 18 Millionen Euro, von denen die Stadt trotz staatlicher Zuschüsse mehr als die Hälfte selbst aufbringen muss. Als weiteres Großprojekt steht der Bau eines neuen Rathaus an, was mindestens fünf Millionen Euro kosten wird.

Im Haushalt 2013 schlug die Schulhaussanierung noch nicht allzu sehr zu Buche: Mit einer Kreditaufnahme in Höhe von 1,6 Million Euro stieg der Schuldenstand der Stadt jedoch auf den höchsten Wert seit zehn Jahren. Das trotzdem positive Jahresergebnis 2013 wurde wie die positiven Ergebnisse der vorausgegangenen Jahre zurückgelegt, um mögliche Konjunkturschwankungen ausgleichen zu können und die größten Investitionen überhaupt "stemmen zu können", sagte Kämmerin Maria Bauer. Angesichts der laufenden und geplanten Investitionen müsse man auch künftig alle Ertragsmöglichkeiten ausschöpfen, um alle Projekte finanzieren zu können, betonte Bauer. Die Generalsanierung der Zentralschule werde noch mehrere Jahre lang die Stadtkasse belasten. In diesem Jahr werden unter anderem die Elternbeiträge für die Betreuung von Kindern in den kommunalen Kindertagesstätten neu kalkuliert, um die Einnahmesituation zu verbessern. Der örtliche Rechnungsprüfungsausschuss wurde vom Stadtrat mit der Prüfung des Jahresabschlusses beauftragt.

© SZ vom 09.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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