Dorfen:Solaranlagen an der Bahnlinie

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Stadtwerke Dorfen sollen Photovoltaik-Module aufstellen

Die Stadtwerke Dorfen sollen entlang der Bahnlinie München - Mühldorf auf Dorfener Gemeindegebiet Photovoltaikmodule aufstellen. Der Umweltausschuss der Stadt hat das Projekt einstimmig befürwortet: Die Verwaltung und die Stadtwerke sollen prüfen, in welchen Abschnitten des Gemeindegebiets dies sinnvoll und zeitnah zu realisieren ist.

Der Antrag kam von Umweltreferent Gerald Forstmaier (GAL) und zielt darauf ab, dass in einem Korridor von 110 Metern Photovoltaikanlagen entlang von Bahnstrecken und Autobahnen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert werden. "Die Gestehungskosten sind mit vier bis sieben Cent pro Kilowattstunde extrem günstig", sagte der Umweltreferent. Er wisse aus Lengdorf, dass dort bereits Grundstückseigentümer von Investoren angefragt würden. Es gebe in Dorfen jedoch zwei Aspekte zu berücksichten: Es könne beim zweigleisigen Ausbau der Bahnlinie zu Verschwenkungen der Gleise kommen. Hier könne man jedoch flexibel reagieren, denn die Module seien nicht auf tonnenschweren Fundamenten verankert und könnten ohne großen Aufwand versetzt werden. Außerdem sollte man die Module nur außerhalb des Landschaftsschutzgebietes Isental aufstellen und zudem so, dass sie das Landschaftsbild nicht beeinträchtigen. Das sei jedoch nicht allzu schwierig, denn die Module seien etwa drei bis vier Meter hoch und man könne sie mit Sträuchern problemlos eingrünen. Auch der Bund Naturschutz soll dabei eingebunden werden.

Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) hielt daraufhin fest, dass östlich von Dorfen nur Grundstücke auf der Südseite der Bahnlinie genutzt werden könnten, nördlich verlaufe das Landschaftsschutzgebiet. Heiner Müller-Ermann (SPD) schlug vor, bei der Planung nicht auf die Bahn zu warten. Sie habe in den vergangenen Jahrzehnten bei der Planung bewiesen, dass sie "extrem kommunalfeindlich" sei. Von freiwilligen Vereinbarungen rate er dringend ab. Grundner entgegnete, "wir werden die Bahn in die Planungen einbeziehen müssen, trotz aller Vorbehalte, die wir alle gegen die DB Netz AG haben".

Forstmaier ergänzte, die Stadtwerke Dorfen würden zudem auch Grundstücke an der A 94 suchen und appellierte an die Eigentümer sowohl an der A 94 als auch an der Bahnlinie, sich zu melden: Man werde sich "finanziell vernünftig" einigen können.

© SZ vom 28.02.2020 / tdr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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