Dorfen weist Gewerbegebiete aus:Neun Millionen für eine "Bestlage"

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Wenn sich Gewerbe an der künftigen Autobahnauffahrt ansiedeln möchte, unterstützt der Dorfener Stadtrat das.

Von Florian Tempel, Dorfen

Der Bau der Isentalautobahn geht voran, und die Entwicklung von Gewerbegebieten direkt neben der Autobahn tut es auch. Im Süden von Dorfen, links und rechts neben der Kreuzung der Bundesstraße B 15 mit der späteren A 94, sind schon zwei größere Gebiete genehmigt. Auf der einen Seite will sich eine Filiale einer amerikanischen Schnellrestaurant-Kette ansiedeln, auf der anderen soll ein Baumarkt hinkommen, was die Herzen vieler Dorfener höher schlagen lässt. Baumarkt und Burgerbrater sind gewissermaßen Landmarken, die ein Städtchen zu einem Zentrum erheben, ihm wahre Größe verleihen. Weil sich alles so schön entwickelt, geht es jetzt munter weiter. Der Stadtrat hat mit einem so genannten Aufstellungsbeschluss einstimmig die Ausweisung eines weiteren Gewerbegebiets an der Autobahn mit eine Größe von 5,5 Hektar auf den Weg gebracht.

Ganz neu sind die Pläne nicht. Bereits vor sieben Jahren war ein ähnlicher Antrag für das Gebiet gestellt worden. Die 55 000 Quadratmeter liegen genau neben dem Gewerbegebiet, auf das der in Dorfen schon so lange ersehnte Baumarkt gebaut werden soll. Bei diesem Gewerbegebiet ging jedoch viele Jahre nichts voran, weil die Regierung von Oberbayern es partout nicht absegnen wollte. Deshalb wurde 2010 auch der Antrag für das Nachbargrundstück zurückgezogen. Die Bezirksregierung, die die Pläne der Stadt beim Baumarktgebiet bislang stets von oben herab durchkreuzt hat, muss nun aber selbst klein beigeben. Der im bayerischen Heimatministerium installierte LEP-Manager - die Abkürzung LEP steht für Landesentwicklungsprogramm - hat im Sommer dem Gewerbegebiet mit Baumarkt grünes Licht gegeben.

Dieses Gewerbegebiet ist nun auch schon zum Kauf ausgeschrieben. "Bestlage an der künftigen Anschlussstelle der A 94; direkte Lage an der B 15; 500 Meter Entfernung zum Bahnhof" heißt es im Verkaufsangebot. Und durch das geplante Fast Food-Restaurant nebenan ergäbe sich ein interessanter "Kopplungseffekt". Das knapp 45 000 Quadratmeter große Gebiet soll möglichst im Ganzen verkauft werden, für 200 Euro pro Quadratmeter, macht etwa neun Millionen Euro.

Da wundert es niemanden, dass die Eigentümer des Nachbargrundstücks mit seinen 55 000 Quadratmeter nun ebenfalls ihre alten Pläne wieder ausgegraben haben und auf Kopplungseffekte setzen. Der Dorfener Stadtrat findet die Entwicklung von Gewerbeflächen im Umkreis der späteren Autobahnauffahrt eh einhellig gut. Im Flächennutzungsplan soll noch möglichst viel Raum für Gewerbegebiete ausgewiesen werden.

© SZ vom 10.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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