Dorfen:Neue Straße, neue Probleme

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Eine Feuerwehr im Einsatz auf der Autobahn. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die Feuerwehren im südlichen Landkreis bereiten sich auf die A 94 vor

Von Wolfgang Rescher, Dorfen

Bis Ende Oktober 2019 wird die Teilstrecke der A 94 zwischen Pastetten und Heldenstein fertig sein. Die Gemeinden entlang der Strecke machen sich Gedanken, welche Auswirkungen die neue Verbindung nach München für sie haben wird, die Immobilienentwickler natürlich auch - und auch die Einsatzkräfte entlang der Strecke überlegen schon jetzt, wie sie sich wappnen können.

"Prinzipiell ist die Autobahn eine Straße wie jede andere auch", sagt zumindest Kreisbrandrat Willi Vogl. Auch Kreisbrandmeister Rudi Hohenadl, Mitglied der Feuerwehr Dorfen, gibt sich gelassen: "Eigentlich sind wir vorbereitet." Noch sind die Zuständigkeitsbereiche für die neuen Autobahnteile nicht festgelegt; allerdings gibt es in der direkten Nachbarschaft zur neuen Autobahn nur vier Feuerwehren.

Eine davon, die Freiwillige Feuerwehr Schwindkirchen, fällt für den Einsatz auf der Autobahn aus. "Da unser Einsatzfahrzeug unter 7,5 Tonnen wiegt, dürfen wir es nicht als Sicherungsfahrzeug einsetzen", sagt Kommandant Franz Lohmayer. "Wir könnten höchsten Aufgaben bei der Verkehrsregelung an den Ausfahrten übernehmen." Bei der Freiwilligen Feuerwehr Lengdorf seien bisher keine Entscheidungen getroffen worden, sagt Florian Bauer, der erste Kommandant.

Die Pastettener Feuerwehr konnte schon erste Erfahrungen mit Einsätzen auf der Autobahn sammeln. Seit 2011 kümmert sie sich um das Stück bis zum Autobahnende. Dafür habe man sich extra einen hydraulischen Rettungssatz mit Spreizern und Scheren zugelegt, sagt Vorstand Günter Plieninger. "Es kommt darauf an, wie unfallträchtig die neue Strecke wird." Auf jeden Fall müsse sich noch eine Feuerwehr im Landkreis einen sogenannten Verkehrssicherungsanhänger zulegen, sagt Hohenadl, um bei einem Unfall den Verkehr lenken zu können; etwa, wenn eine Spur gesperrt werden muss. Die Kosten für einen solchen Anhänger betragen etwa 15 000 Euro.

Auch bei der Autobahnpolizei ist noch unklar, in wessen Verantwortungsbereich die neue Strecke fallen wird. "Das ist noch nicht abschließend geregelt", sagt Rupert Huber von der Autobahnpolizei Hohenbrunn. Dort ist man derzeit für den Münchener Teil der A 94 bis Pastetten zuständig. Auf der anderen Seite kümmert sich die Verkehrspolizeiinspektion Traunstein um die Strecke zwischen Heldenstein und Burghausen. Aus dem Innenministerium heißt es, dass die Polizei organisatorische Maßnahmen ergreifen wird, wenn es soweit ist. Im Moment sei das noch "Zukunftsmusik".

© SZ vom 20.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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