Dorfen:"Hochwasserrisiken vermeiden"

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Dorfener SPD fordert ein hydrogeologisches Gutachten zum Schutz der Isener Siedlung

Von Florian Tempel, Dorfen

Eine Wohnbebauung des Gebiets südlich und eine Kiesgrube westlich der Isener Siedlung seien nur möglich, fordert die Dorfener SPD in einem Antrag an den Stadtrat, wenn vorher ein hydrogeologisches Gutachten "etwaige neue oder zusätzliche Hochwasserrisiken für die bestehenden Gebäude" ausschließe. Die SPD-Stadtratsfraktion will, dass das Gutachten "baldmöglichst in Auftrag gegeben" wird, damit die bereits in Arbeit befindlichen Bebauungspläne nach dem Abschluss der Untersuchungen weiter entwickelt und gegebenenfalls "entsprechend angepasst" werden können. Die SPD weist "ausdrücklich daraufhin", dass sie eine Wohnbebauung südlich der Isener Siedlung nicht grundsätzlich verhindern wolle. Ebenso gehe es nicht darum, die bei der Stadt beantragte Kiesabbaufläche von vornherein in Frage zu stellen.

Bei einem Pressegespräch zum Beginn des neuen Jahrs begründeten die SPD-Stadträte ihren Antrag für die hydrogeologische Untersuchung. "Es gibt bekanntermaßen immer wieder Probleme in der Isener Siedlung", sagte die SPD-Ortsvorsitzender Simone Jell. In den vergangenen Jahren seien durch den Anstieg des Grundwassers mehrmals Keller von Privathäusern geflutet worden. Das sei nicht nur beim Hochwasser an Pfingsten 2013 passiert. Wenn das Gebiet südlich der Isener Siedlung bebaut werde, könnte das die Situation womöglich verschärfen. Es gebe eine "verständliche Besorgnis" der Anwohner, sagte Stadtrat Heiner Müller-Ermann. Jell wies daraufhin, dass die Einholung eines Gutachtens auch notwendig und erforderlich sei, um eventuelle Schadensersatzansprüche von Grund- und Hauseigentümern an die Stadt zu vermeiden. Sie verwies zudem auf die Stadt Erding, wo hydrogeologische Gutachten zur " Grundlage für die Genehmigung von Neubaugebieten" gemacht worden sind. Zum dem geplanten Kiesabbaugebiet sagte Jell, dass ein solches, so nahe an einem Wohngebiet, nur dann überhaupt vorstellbar sei, wenn die Grube tatsächlich nach wenigen Jahre zu einem Badeweiher werden könnte. Sie habe jedoch Zweifel, ob ein Baggerweiher westlich der Isener Siedlung die zum Baden nötige Wasserqualität haben werde.

Ein für die Stadt grundsätzlich wichtiges Thema des neuen Jahres, darin waren sich die SPD-Stadträte einig, müsse die Neugestaltung der Bundesstraße B 15 im Stadtbereich werden. Das Stadtentwicklungskonzept gebe dazu die Wegweisung. Die SPD-Fraktionsvorsitzende Michaela Meister sagte, "wir haben gute Expertenbüros", die bereits "überzeugende Lösungen" vorgelegt haben. Nach Müller-Ermanns Ansicht muss die B 15 so umgestaltet werden, dass Fußgänger und Radfahrer, aber auch Autofahrer, die aus den Seitenstraßen kommen, die Bundesstraße besser queren können. Dazu brauche es, "öfter Mal eine Ampel". Stadtrat Jakob Baumgartner forderte, an den bestehenden Fußgängerampeln Blitzgeräte zu installieren, da diese Übergänge oft von Autofahrer bei Rot überfahren würden. Neben der Umgestaltung der B 15 sollten aber auch andere Punkte des Stadtentwicklungskonzepts angepackt werden, sagt Müller-Ermann: "2016 muss das Jahr werden, in dem mehr passiert, als in der Innenstadt ein paar Bänke hinzustellen."

© SZ vom 13.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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