Dorfen:Haus weg, Lorant bleibt trotzdem

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Werner Lorant muss sein Haus in Dorfen endgültig abgeben. Und doch hat der verschuldete Fußballtrainer Glück - denn Lorant hat mit dem neuen Besitzer einen Deal ausgehandelt.

Florian Tempel

Werner Lorant ist nicht mehr Eigentümer seines Einfamilienhauses in Oberdorfen (Landkreis Erding). Doch für den früheren Erfolgstrainer des TSV 1860 München und seine Familie ist die seit Dienstag, 13:30 Uhr, endgültige Zwangsversteigerung des Hauses und eines rund 15.000 Quadratmeter großen Grundstück nur halb so schlimm.

Das Haus und das Grundstück des verschuldeten Fußballtrainers Werner Lorant geht endgültig in den Besitz des Immobilienunternehmers Georg Scharl über. Doch Lorant darf mit seiner Familie in dem Haus wohnen bleiben. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Lorant darf mit seiner Frau Doris und seinen beiden Söhnen Timo und Tobias im Haus wohnen bleiben und es, sobald er wieder Geld hat, vom Ersteigerer zurückkaufen. Bei der Versteigerung am Amtsgericht Landshut gab es nur einen Bieter: Den Dorfener Immobilienunternehmer Georg Scharl, dem die Lorantschen Immobilien nach der Erteilung des Zuschlags nun zusammen mit seiner Ehefrau gehören.

Nach dem eigentlichen Versteigerungstermin Anfang Oktober hatte Pleitier Lorant noch zweimal einen Aufschub von je zwei Wochen bekommen, um die von der Kreis- und Stadtsparkasse Erding-Dorfen betriebene Versteigerung durch eine Umschuldung zu verhindern. Das schaffte er nicht und musste es vielleicht nach der Einigung mit Scharl auch gar nicht.

"Uns ging es nur um das Grundstück", sagte Neueigentümer Scharl. Das Wohnhaus habe ihn nie wirklich interessiert. Bereits in der vergangenen Woche waren die Scharls und die Lorants in Erding beim Notar und ließen sich einen Vertrag beglaubigen. "Wir haben vereinbart, dass die Lorants das Haus von uns jederzeit zurückkaufen können", sagte Scharl. Es eile damit überhaupt nicht und "die Familie Lorant bliebt auf jeden Fall im Haus drin".

Das 15.000 Quadratmeter große Grundstück direkt hinter Lorants Haus ist zwar noch nicht als Baugrund ausgewiesen. Doch das dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Denn schon vor etwa zehn Jahren waren die 15.000 Quadratmeter bereits als Baugrund im Gespräch. Lorant hatte in einem Interview selbst darauf hingewiesen, er habe es seinerzeit eigentlich nur gekauft, um es von einer Bebauung frei zu halten.

© SZ vom 03.11.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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