Dorfen:Grundners neue Stellvertreter

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Männersache (von links): Dorfens Bürgermeister Heinz Grundner vereidigt seine beiden Stellvertreter Ludwig Rudolf und Sven Krage. (Foto: Stadt Dorfen)

Ludwig Rudolf (CSU) setzt sich bei der Wahl zum Zweiten Bürgermeister gegen Gerald Forstmaier (GAL) durch. Der Stadtratsneuling Sven Krage (ÜWG) wird ohne Gegenkandidaten zum Dritten Bürgermeister gewählt

Von Florian Tempel, Dorfen

In der konstituierenden Sitzung hat der Stadtrat Dorfen zwei neue Stellvertreter für Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) gewählt. Zweiter Bürgermeister ist nun Ludwig Rudolf (CSU), der Günther Drobilitsch (Gemeinwohl Schwindkirchen) in diesem Amt ablöst. Rudolf setzte sich bei der geheimen Wahl mit 14 zu elf Stimmen gegen Gerald Forstmaier (GAL) durch. Dritte Bürgermeister ist nun Sven Krage (ÜWG), der bei der Kommunalwahl am 15. März für die Freien Wähler als Bürgermeisterkandidat angetreten war.

Nach einer besinnlichen Ansprache von Bürgermeister Grundner wurden erst mal neben Krage die vier weiteren neuen Stadtratsmitglieder Sabine Berger (CSU), Susanne Streibl (GAL), Walter Zwirglmaier (ÜWG) und Mirko Kamloz (AfD) vereidigt. Die feierliche Stimmung in der Aula der Zentralschule, dem Corona-Sitzungssaal des Stadtrats, war damit dann aber auch schon wieder vorbei. Die Wahl der stellvertretenden Bürgermeister ist - wie sich zuletzt erst in Erding zeigte - in jedem Fall ein Politikum.

Forstmaier kandidierte, obwohl ihm bewusst war, dass er keine Mehrheit bekommen würde. "Ich weiß, dass die Karten heute zu Ungunsten für mich verteilt sind", sagte der 53-Jährige, der seit zwölf Jahren dem Stadtrat angehört. Er begründete seine Kandidatur mit zwei Argumenten. Der "Hauptgrund" sei, "weil mir der Klimaschutz ein sehr wichtiger Bereich ist, für den ich mich ausdrücklich engagieren will". Forstmaier ist Umweltreferent und seit Jahrzehnten stark in lokalen Klimaschutzbewegungen aktiv. Als Zweiter Bürgermeister hätte er, so seine Hoffnung, auf diesem Gebiet noch intensiver wirken können. Außerdem würde das dem "Wählerwille" entsprechen, wenn ein GAL-Stadtrat Vertreter des Bürgermeisters wäre.

Dem hielt der 67-jährige Ludwig Rudolf entgegen, dass der hauptamtliche Bürgermeister direkt gewählt sei, seine Stellvertreter aber vom Stadtrat bestimmt werden. Der CSU-Fraktionsvorsitzende Michael Oberhofer charakterisierte seinen Parteifreund als überparteiliche Persönlichkeit. Rudolf, der ebenfalls seit zwölf Jahren dem Stadtrat angehört, gehe zudem bald in den Ruhestand und habe somit viel Zeit.

Auch dass dann Stadtratsneuling Sven Krage als Nachfolger der aus dem Stadtrat ausgeschiedenen Doris Minet (ÜWG) zum Dritten Bürgermeister gewählt wurde, war offensichtlich zwischen CSU und ÜWG ausgemacht worden. Forstmaier, der von Ursula Frank-Mayer (GAL) auch für dieses Amt vorgeschlagen wurde, wollte nicht kandidieren. Krage erhielt 19 Stimmen. Vier Stadträte hatten ihre Wahlzettel ungültig gemacht, einer hatte trotz des Kandidaturverzichts Forstmaier gewählt und eine Stimme ging an Anton Stimmer (CSU).

© SZ vom 15.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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