Dorfen:"Gezielte Diffamierung"

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Scharfe Kritik zur Kündigung von Stadtwerke-Chef Karl-Heinz Figl

Die vier Aufsichtsräte der Stadtwerke Dorfen, die für eine Verlängerung des Vertrags von Stadtwerke-Geschäftsführer Karl-Heinz Figl gestimmt haben, kritisieren ihre vier Aufsichtsratskollegen, die ohne Angaben von Gründen für Figls Entlassung votierten, sowie die Dorfener Lokalausgabe des Münchner Merkur in scharfer Form. Der Aufsichtsratsvorsitzende Günther Drobilitsch (Landlisten) sowie Hans Selmair (Landlisten), Heiner Müller-Ermann (SPD) und Gerald Forstmaier (GAL) schreiben in einer Pressemitteilung, sie hätten sich bislang "bewusst zurückgehalten, um nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen". Die "gezielte Ablehnung des neuen Vertrages" sei "jedoch der Gipfel einer durch den Münchner Merkur aufgeheizten Diffamierungskampagne."

Im ersten Absatz heißt es, Figl habe die Stadt Dorfen "zu keiner Zeit (. . .) bezüglich seiner Gehaltsforderungen unter Druck gesetzt". Eine Gehaltsanpassung sei "mehr als berechtigt gewesen, da er trotz eines ungleich höheren Aufgabenbereichs noch unter dem Einkommen seines Vorgängers aus dem Jahr 2003 lag". In den neuen Vertrag, der vom Aufsichtsrat einstimmig beschlossen wurde, seien auch "viele gute Anregungen der CSU-Aufsichtsräte eingeflossen". Zu der anonymen Anzeige gegen Stadtwerke-Geschäftsführer, die offenbar den Ausschlag zur mehrheitlich beschlossenen Entlassung Figls gab, heißt es: "Es stellt sich die Frage, ob die Figl-Gegner im Stadtrat in ihrem Berufsleben beispielsweise als Schulleiter, Ärzte oder Unternehmer, einen verdienten Beschäftigten wegen eines anonymen Briefes ebenfalls sofort und ungeprüft in die Wüste schicken würden."

Im letzten Abschnitt der Presseerklärung werfen die Verfasser ihren Kollegen im Stadtrat und Aufsichtsrat Feigheit vor: "Selbst auf die Nachfrage, ob es irgendwelche Kritik oder Änderungswünsche am Vertrag gäbe, kam von den elf Männern und der einen Frau kein einziges Wort. Mut und Argumente für eine inhaltliche Diskussion fehlte ihnen offensichtlich."

© SZ vom 11.04.2016 / flo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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