Dorfen:Endlich sicherer

Lesezeit: 1 min

Bahnübergang Wasentegernbach mit Magnettechnik nachgerüstet

Der gefährliche Bahnübergang in Wasentegernbach, an dem schon mehrmals bei offenen Schranken Züge mit hohen Geschwindigkeiten durchgerauscht sind, ist mit einer automatischen Sicherungstechnik nachgerüstet worden. Die Deutsche Bahn teilte mit, dass sie "eine elektromagnetische Überwachungseinrichtung" installiert habe. Sollte sich in Zukunft bei geöffneten Schranken ein Zug dem Bahnübergang nähern, werde der Magnet automatisch eine Schnellbremsung des Zugs auslösen. Der Bahnübergang in Wasentegernbach zählt zu den wenigen, an denen die Schranken noch von Hand von einem Schrankenwärter bedient werden. Die mechanische Technik stammt aus dem Jahr 1953.

Im März dieses Jahres hat die Wasentegernbacherin Anni Weilnhammer einer Autofahrerin, die auf den geöffneten Bahnübergang zufuhr, während ein Zugs nahte, durch warnende Gesten womöglich das Leben gerettet. Da es auch danach weitere solch lebensgefährliche Situationen gab - ein Fall wurde mit einem eindeutigen Foto festgehalten -, verfassten mehrere Wasentegernbacher Bürger im Juni schließlich einen Brandbrief an den Deutsche Bahn. Darin forderten sie den Einbau einer magnetgesteuerte Sicherheitsschleife, die bei offenen Schranken eine automatisch Bremsung eines herannahenden Zuges auslöst. Genau das hat die Bahn jetzt getan.

In der Pressemitteilung weist die Bahn darauf hin, dass sie zwar "diesen Bahnübergang seit Jahrzehnten unfallfrei nach den anerkannten Regeln der Eisenbahnbetriebsordnung" betreibe. Gleichwohl nehme man "die Sorgen der Anwohn ernst" und investiere deshalb "noch mehr in die Sicherungstechnik". Die Bahn räumt zumindest "zwei Fehlbedienungen der mechanischen Anlage" ein, wobei nicht erwähnt wird, in welchem Zeitraum. In Wasentegernbach waren sich die Bürger hingegen sicher, dass die Schranken im Schnitt etwa einmal pro Monat nicht ordnungsgemäß geschlossen waren.

Den Bahnübergang mit einer vollautomatische Schrankenanlage auszubauen, ist laut Angaben der Bahn nur "mittelfristig" möglich. Was übersetzt heißt, es wird wohl noch mehrere Jahre dauern. Die Sicherung mit der magnetgesteuerte Sicherheitsschleife sei auf dem Weg dahin ein "Zwischenschritt".

© SZ vom 19.09.2015 / flo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: