Die "Freunde des Jakobmayers" haben offenbar ein natürliches Gespür für Punktladungen. Auf den Tag genau zehn Jahre nach der offiziellen Gründungsversammlung des Fördervereins hat der Vereinsvorstand bei einem Pressegespräch Bilanz gezogen - ohne, dass man den Termin ganz bewusst so ausgewählt hatte. Eine Auflistung der geförderten Aktivitäten ergab dabei, dass die Freunde des Jakobmayer seit der Eröffnung der Dorfener Kulturzentrums exakt 100 Musik- und Sprechtheateraufführungen möglich gemacht haben.
Der Förderverein ist zwei Jahre älter, als der Kulturbetrieb, der am 11. November 2011 startete. Schon in der Vorbereitungsphase leisteten die Freunde des Jakobmayer entscheidende Unterstützung. So stifteten sie den Ankauf und die Restaurierung eines Flügels und organisierten die große Spendenaktion "Werden Sie Pate!", bei der gewissermaßen die neuen Kinosessel verkauft wurden, um die Kosten für das Kino im Jakobmayer zu reduzieren. Dabei kam so viel Geld zusammen, dass noch ein guter Teil in den Stiftungsfonds einfließen konnte. Mit den Spenden vieler Unternehmen und Privatpersonen sowie einer Zuwendung von 50 000 Euro durch die Sparkasse Erding-Dorfen kam ein Stiftungsvermögen von 123 000 Euro zusammen.
Seit 2011 haben die Freunde des Jakobmayer mehr als 100 000 Euro aufgebracht, um kulturelle Veranstaltungen zu organisieren und zu fördern. Aus dem Stiftungsvermögen wurden 46 000 Euro entnommen. Aktuell sind noch etwa 80 000 Euro Stiftungsvermögen vorhanden. Die Mitgliedsbeiträge der derzeit ungefähr 100 Vereinsmitglieder summierten sich in zehn Jahren auf circa 40 000 Euro, von der Stadt kamen etwa 20 000 Euro.
Der Schwerpunkt der Freunde des Jakobmayer lag und liegt darin, Musik- und Sprechtheater in Dorfen zu ermöglichen. Ein Glücksfall war es da, dass der Dorfener Kirchenmusiker Ernst Bartmann einer der beiden Köpfe der freien Theatercompagnie Opera Incognita ist. Als musikalischer Leiter brachte Bartmann zusammen mit Regisseur Andreas Wiedermann seit 2011 elf Musiktheaterproduktionen im Jakobmayer auf die Bühne. Es ist nicht nur außergewöhnlich, sonder ganz und gar exzeptionell, dass man in Dorfen "Die Fledermaus", "La Bohème" oder "Tosca" in eigens auf den Jakobmayer zugeschnittenen Inszenierungen erleben konnte. Ganz speziell ist auch das Kino, das von Georg Schmederer ehrenamtlich sehr erfolgreich geführt wird.
Zehn Jahre Freunde des Jakobmayer , Sonntag, 10. November, 18 Uhr, Jakobmayer Bistro.