Dorfen:Ehrenamtsbörse im Internet

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Dorfener Bürger entwickeln eine Idee, wie freiwilliges Engagement für andere sinnvoll gebündelt werden kann

Von Florian Tempel, Dorfen

Im vergangenen Jahr hat die Stadt erstmals zum Tag des Ehrenamts auf dem Dorfener Volksfest eingeladen. Es gab eine Mass Bier und ein Hendl als kleines Dankeschön für jeden, der ehrenamtliche Arbeit in der Stadt leistet. Im Vorfeld hatte die Verwaltung 187 Vereine und Institutionen angeschrieben. Bei den Rückmeldungen wurden 470 Bürgerinnen und Bürgern identifiziert, die in ihrer Freizeit ehrenamtlich tätig sind. Die Grünen-Stadträtin Dorette Sprengel und der Dorfener Dietrich Regehr wissen, dass bereits sehr viele Menschen in der Stadt als Ehrenamtliche tätig sind. Doch sie haben gemeinsam eine Idee entwickelt, noch mehr Mitbürger zu aktivieren: Mit einer Ehrenamtsbörse auf der Internetseite der Stadt, die Angebot und Nachfrage nach ehrenamtlichen Tätigkeiten bündelt.

"Dorfen kann stolz sein auf seine zahlreichen Vereine und Gruppen, die sich hier ehrenamtlich engagieren", sagen Sprengel und Regehr unisono, "sie bereichern das Leben in der Stadt und machen Dorfen attraktiv, liebens- und lebenswert". Doch gerade weil es in Dorfen so viele gibt, die freiwillig und unentgeltlich etwas für andere tun, sind sich Sprengel und Regehr sicher, dass es weiteres Potenzial gibt: Menschen, die sehr gerne einen Teil ihrer Zeit mit sinnvoller Freiwilligenarbeit verbringen wollen - aber die nicht wissen, was sie denn tun sollten und könnten. Auf der anderen Seite gebe es sicher auch Dorfener, die neue Ideen haben, zu deren Umsetzung sie aber noch ein paar Mitstreiter bräuchten - jedoch nicht wissen, so sie diese finden. Beide Seiten ließen sich mit einer Ehrenamtsbörse zusammenbringen, haben Sprengel und Regehr überlegt.

Die Idee entstand, da Regehr zur Gruppe jener Menschen gehört, die auf der Suche nach ehrenamtlicher Arbeit sind. Der 81-Jährige lebt noch nicht allzu lang in Dorfen. Er ist sich sicher, dass es vielen anderen Neubürgern ähnlich geht wie ihm: Wie bekomme ich heraus, wo ich mich, meinen Fähigkeiten entsprechend, engagieren kann? Neben dem guten Gefühl, Sinnvolles zu tun, bringe ehrenamtliche Tätigkeiten auch neue Kontakte, Anregungen und Denkanstöße, sagt Regehr.

Da das Organisieren und Strukturieren für den ehemaligen Manager und Unternehmensberater etwas ist, was er auf alle Fälle intus hat, wird er nun den Aufbau der Ehrenamtsbörse maßgeblich in die Hand nehmen. Sprengel ist bei dem Projekt, wie sie betont, nicht als Kommunalpolitikerin dabei, sondern als Privatmensch. Gleichwohl ist es sicher kein Nachteil, dass sie sich in Dorfen auskennt und den Kontakt zur Stadtverwaltung herstellen konnte.

Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) sei von der Idee der Ehrenamtsbörse "sehr angetan", sagt Sprengel. Er und die Verwaltungsmitarbeiter hätten sofort zugesagt, die Ehrenamtsbörse auf der Homepage www.dorfen.de einzurichten. Dort ist bereits ein Jobbörse installiert, in der freie Arbeitsplätze in Dorfen annonciert werden. In gleicher Weise sollen diejenigen, die ehrenamtliche Helfer suchen, sich in der Ehrenamtsbörse eintragen. Zudem wird sich Regehr als Ansprechpartner per E-Mail und auch telefonisch zur Verfügung stellen. In einem ersten Schritt haben er und Sprengel alle Vereine, Gruppen und Institutionen angeschrieben, die womöglich freiwillige Helfer suchen. Neben der Internet-Ehrenamtsbörse, die in wenigen Wochen freigeschaltet sein soll, erstellen Sprengel und Regehr noch einen Flyer, der über das Projekt informiert und bald an vielen Stellen in der Stadt ausgelegt wird.

© SZ vom 16.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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