Dorfen:Die Helfer sind gut vorbereitet

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Am Montag sind in Dorfen die ersten Flüchtlinge eingetroffen

Von Florian Tempel, Dorfen

Im Dezember 2011 kamen nach viele Jahren wieder Flüchtlinge in den Landkreis Erding. Mittlerweile leben hier etwa 400 Menschen aus den Kriegs- und Krisengebieten der Welt. Am Montagnachmittag sind die ersten 13 Flüchtlinge in der Stadt Dorfen eingetroffen - sieht man von den 15 Flüchtlingen im Außenort Schwindkirchen ab, die dort bereits seit Januar untergebracht sind. Die Dorfener Neuankömmlinge haben Wohnungen im alten Bahnhofsgebäude bezogen.

Die elf Männer und zwei Frauen trafen gegen 16 Uhr in Dorfen ein. Da eine der drei Wohnungen doch noch nicht bezugsfertig war, wurden die zwei Frauen in eine andere Unterkunft gebracht. Am Donnerstag sollen sie einziehen können. Jeder Wohnung - zwei für Männer, eine für Frauen - soll mit sieben Asylsuchenden belegt werden. Vertreter der Flüchtlingshilfe Dorfen, die sich schon vor Monaten gebildet hat, haben bereits Kontakt mit den Flüchtlingen aufgenommen. Da die Erstausstattung in den Wohnungen auf das absolut Notwendigste beschränkt ist, hat man begonnen, sie mit weiterem Mobiliar und Haushaltswaren auszustatten. "Wir wollen sie aber nicht überrennen und überfordern", sagte Adalbert Wirtz, Sprecher der Dorfener Flüchtlingshilfe, die demnächst als eingetragener Verein eine offizielle Organisationsstruktur erhalten wird.

Die Flüchtlingshilfe Dorfen hat sich auf die Ankunft von Asylsuchenden gut vorbereitet. 120 Bürgerinnen und Bürger haben zugesagt, aktiv mitarbeiten zu wollen. Im Vorfeld sind mehrere Arbeitsgruppen gebildet worden. Ob die Flüchtlinge Hilfe brauchen, um einen Arzt aufzusuchen, bei der Kommunikation mit Behörden, einem Sportverein beitreten wollen oder dergleichen mehr - die Aufgaben sind verteilt. Im Internet stellt sich der Verein unter www.fluechtlingshilfe-dorfen.de vor. Ein Deutschkurs im Dorfener Zentrum für Integration soll möglichst bald beginnen.

In den kommenden Monaten wird die Zahl der Flüchtlinge in Dorfen auf mindestens 120 anwachsen. Unweit des Bahnhofs entsteht direkt neben den Gleisen ein Containerbau, in dem 36 Menschen leben sollen. Gegenüber der Klinik Dorfen wird der Wailtlkeller, ein ehemaliges Brauereigebäude, zu einem Wohnhaus für 65 Flüchtlinge umgebaut. Das Haus wird von Grund auf saniert, erhält Zimmer für zwei bis vier Personen, eine Gemeinschaftsküche und Gemeinschaftsräume. Zum 1. Juli soll es bezugsfertig sein.

© SZ vom 15.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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