Der Bauhof der Stadt Dorfen soll verlegt werden. Aus mehreren Varianten hat der Stadtrat einen Präferenzstandort festgelegt, der sich in Rinning, in Nachbarschaft zum Biomasse-Heizwerk der Stadtwerke befindet. Nach Angaben von Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) könnte die Verlegung innerhalb von drei bis fünf Jahren stattfinden. Der derzeitige Standort am Kugelfang könnte dann für eine Wohnbebauung genutzt werden.
Der derzeitige Standort befindet sich in schöner Lage unmittelbar am Stadtpark. Aber für einen Bauhof hat diese Lage auch Nachteile: Er ist eingeschränkt durch das Isener Tor, das Lastwagen über drei Meter Höhe nicht passieren können. Anlieferungen von Split oder Salz können nur über Lappach erfolgen.
Hinzu kommt, dass Lagerflächen nur begrenzt zur Verfügung stehen. So nutzt der Bauhof bereits eine Lagerfläche von 2000 Quadratmetern an der Kläranlage. Diese hat aber auch nicht dauerhaft Bestand, weil die Kläranlage erweitert werden soll. Und nicht zuletzt ist Wohnraum knapp und begehrt in Dorfen. Über 8000 Quadratmeter erstreckt sich der Bauhof am Kugelfang. Ein innerstädtisches Filetstück.
Nachdem die Erweiterung der Kläranlage näher rückt und dort die Lagerfläche wegfällt und weil zu dieser Thematik ohnehin Konsens besteht, hat die Verwaltung den Auftrag erhalten, sich nach Alternativstandorten umzusehen. Es sollte eine Gewerbefläche sein, weil man im Mischgebiet keine Konflikte wollte. Außerdem wollte man nicht nach Eibach oder Schwindkirchen, weil die meiste Arbeit des Bauhofs in Dorfen selbst anfällt.
Die Verwaltung hatte sich daraufhin an der Autobahn umgesehen: Dort liegt der Bodenrichtwert allerdings sehr hoch; vor zehn Jahren hat man solche Preise noch für Wohnbauland in Dorfen gezahlt. Auch auf dem ehemaligen Meindl-Grundstück sind die Preise mittlerweile ähnlich, zudem habe sich nach Rücksprache mit dem Eigentümer herausgestellt, dass eine Fläche in der benötigten Größe dort kaum mehr verfügbar sei. So war es auch mit weiteren Alternativen.
Als einzig mögliches Gebiet blieb die Fläche bei Rinning übrig. Das Grundstück ist zu verkaufen und bauleitplanerisch hat die Stadt Dorfen auch die Hand darauf. Bürgermeister Grundner wies zudem auf einen weiteren Standortvorteil in Rinning hin. Die Fläche sei groß genug, dass auch die Stadtwerke eines Tages dorthin absiedeln könnten. Davon verspreche man sich Synergieeffekte. Andreas Hartl (GAL) nannte es erfreulich, dass Bewegung in die Überlegung komme. Er habe lediglich den Wunsch, dass man das Projekt etwas zügiger angehe. Parallel zum Grunderwerb könne man auch die Bauleitplanung vorantreiben, "Insbesondere beim sozialen Wohnungsbau können wir ganz anders Einfluss nehmen."
Er schlug einen Ideenwettbewerb für das bisherige Areal vor und die Stadt solle sich für die Realisierung einen Partner suchen. Das Projekt habe viele Vorteile: "Attraktives Wohnen mitten in der Stadt mit bereits vorhandener Infrastruktur." Auch Günther Drobilitsch (Landliste) forderte mehr Tempo, indem man die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans im Parallelverfahren vorantreibe: "Es brennt auf den Nägeln, dass der Bauhof eine vernünftige Perspektive hat und ich denke nicht, dass wir hier große Probleme kriegen werden." Grundner entgegnete: "Heute legen wir den Standort fest, wir brauchen ein klares Signal des Stadtrats."
Sabine Berger (CSU) erkundigte sich, wie die Erschließung des neuen Bauhofs in Rinning vonstatten gehen solle. Franz Wandinger, Leiter der Bauabteilung, sagte, es sei bereits eine Straße vorhanden. Eine direkte Anbindung an die B 15 werde es aber nicht geben, weil das das Straßenbauamt nicht genehmige.
Im Anschluss an die Diskussion wurde dieser Vorzugsstandort einstimmig befürwortet.