Doku "Wir ernten, was wir säen":Der Kampf ums Saatgut

Tagwerk lädt zu Film- und Diskussionsabend ein

Die "wertvollste aller Ressourcen" ist bedroht: Mehr als neunzig Prozent aller Saatgutsorten seien bereits verschwunden, schreibt Tagwerk-Geschäftsführer Michael Rittershofer. Ihm zufolge kämpfen Bauern, Wissenschaftler, Anwälte und indigene Saatgutbesitzer um die Zukunft der Sortenvielfalt. Einen Beitrag in diesem Kampf liefern auch Taggart Siegel und Jon Betz mit ihrem Dokumentarfilm "Unser Saatgut - Wir ernten, was wir säen", in dem sie Saatgutwächter begleiten, die das 12 000 Jahre altes Nahrungsmittelerbe schützen wollen. An diesem Dienstag, 4. Dezember, ist der Film im Kino im Jakobmayer in Dorfen zu sehen. Nach der Vorführung diskutieren die Tagwerk- und Naturland-Bäuerin Bernadette Lex und Michael Rittershofer über die Saatgutvielfalt und zeigen auf, welche Ansätze es zur Erhaltung seltener Kulturarten in der Region gibt. Der Film beginnt um 20 Uhr.

Biotech-Konzerne wie Syngenta und Bayer-Monsanto kontrollierten mit gentechnisch veränderten Pflanzen längst den globalen Saatgutmarkt, heißt es in der Mitteilung von Tagwerk. Doch wenige Dinge auf der Welt seien "so kostbar und lebensnotwendig wie Saatgut". Die Samen der Kulturpflanzen seien "die Quelle fast allen Lebens". Der Film sei ein Appell an alle, die ursprüngliche Saatgutvielfalt zu schützen, "sonst ist das reiche Angebot unserer Nahrung bald nur noch schöne Erinnerung". Der Film mache seine Zuschauer zu mündigen Essern, die sich nicht "mit der immer gleichen Supermarktware abspeisen" ließen. Zu sehen sind die bekannten Umweltaktivisten Vandana Shiva, Jane Goodall und Percy Schmeiser. Der Film ist nominiert für den Emmy 2018 als "Outstanding Nature Documentary".

© SZ vom 04.12.2018 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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