Die Unterstützung muss nicht immer in Form von Geld sein:Auf der Zielgeraden

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Beim FC Sportfreunde Schwaig war kürzlich die Gründungsversammlung für einen eigenen Förderverein, der möglichst bald loslegen soll. Beim FC Langengeisling dauert das Anerkennungsverfahren schon fast ein Jahr

Von Regina Bluhme, Oberding

Die meisten Schulen, Kindergärten und Museen haben einen, und auch immer mehr Sportvereine: einen eigenen Förderverein. Der FC Sportfreunde Schwaig 1913 hat am vergangenen Samstag eine Gründungsversammlung für einen Förderverein abgehalten. Er soll künftig die Sportabteilungen und die Talentförderung finanziell unterstützen. Die Sportfreunde hoffen, dass ihr Förderverein möglichst bald als eingetragener, gemeinnütziger Verein agieren kann. Wenn sie Pech haben, dann kann sich die Sache allerdings hinziehen. Diese Erfahrung musste der FC Langengeisling mit seinem Förderverein machen. Die Gründungsversammlung war im November 2017 - und bis heute warten die Mitglieder des Fördervereins auf die Anerkennung. Zweimal hat das Amtsgericht die Satzung als fehlerhaft beanstandet. Jetzt im dritten Anlauf soll es endlich klappen.

Im November 2017 hatten sich 35 Mitglieder zur Gründung des Fördervereins des FC Langengeisling getroffen. "Wir haben uns extra die Satzung eines anderen Fördervereins geholt und einige Dinge übernommen, damit wir auf der sicheren Seite sind", sagt Benedikt Reiner, der Vorsitzende des Fördervereins vom FC Langengeisling. Doch das Amtsgericht München sagte Nein und beanstandete einen Paragrafen der Satzung. Mithilfe einer Notarin wurde die Satzung überarbeitet, wieder eingereicht und erneut abgelehnt. "Insgesamt haperte es an vier Paragrafen", sagt Reiner. Dabei sei es unter anderem um die Festsetzung gegangen, wie eine Versammlung einberufen werden solle, per E-Mail oder per Aushang. Wieder wurde die Satzung umgestaltet, jetzt liegt der dritte Ausarbeitung beim Amtsgericht. "Ehrlich, ich möchte so gern loslegen, aber jetzt hab schon fast keine Lust mehr", sagt Rainer. Es gebe mittlerweile an die 60 Fördermitglieder, die sich gerne finanziell beteiligen würden. Doch: "Ein Konto dürfen wir nicht eröffnen, solange wir kein eingetragener Verein sind", bedauert Reiner.

Beim FC Schwaig dagegen sind sie optimistisch. Rainer Hellinger, Sportfreunde-Pressereferent und neugewählter Zweiter Vorstand des Fördervereins, hofft, dass es noch heuer mit dem Eintrag als eingetragener, gemeinnütziger Verein klappt. Die 16 Gründungsmitglieder haben Georg Ascher zum Ersten Vorsitzenden gewählt. Den Vorstand komplettieren Kassiererin Mirjam Perzl und Schriftführerin Ulrike Friedrich. Der Jahresbetrag beträgt - angelehnt ans Gründungsjahr des Hauptvereins - exakt 19,13 Euro. Künftig soll der Förderverein eigene Veranstaltungen organisieren, natürlich auch mit den Mitgliedsbeiträgen den FC Schwaig unterstützen und eventuell Kunden für die Bandenwerbung gewinnen.

Zur Förderung müsse auch nicht immer Geld gehören, betont Hellinger. "Es könnten ja auch bei Turnieren Semmeln gespendet werden", nennt Hellinger zum Beispiel Circa 950 Mitglieder hat der FC Schwaig aktuell. Der FC Schwaig stemmt gerade ein Großprojekt: Ein eigener vereinsinterner Bauausschuss organisiert den Neubau eines Kabinentrakts mit Tribüne, sowie weitere Sanierungsmaßnahmen auf dem Sportgelände und beim Vereinsheim. Der Neubau von Tribüne und Kabinen werde in ein bis zwei Monaten fertiggestellt sein, schätzt Hellinger. Der neue Förderverein soll eine "Interessensvertretung" für den FC Schwaig sein, betont Hellinger. Gerade werden natürlich noch weitere Fördermitglieder gesucht, "aber es sind seit der Gründung schon wieder ein paar dazugekommen", sagt Hellinger.

Die Spielvereinigung (SpVgg) Altenerding hat schon 2001 einen eigenen Förderverein, zunächst nur für die Fußballabteilung, nach einer Satzungsänderung für den Gesamtverein. Die Beiträge der aktuelle 98 Fördermitglieder kommen "1:1 als Zuschuss bei der Spielvereinigung an", erklärt SpVgg-Vorsitzender Erich Neueder. Darüber hinaus unterstützt der Förderverein die SpVgg durch verschiedene Aktion, zum Beispiel demnächst wieder mit dem Erlös aus dem Schafkopfturnier.

Auch der Wartenberger SV hat schon länger einen Förderverein, besser gesagt, sogar zwei: Einen für die Fußballabteilung und einen für die Handballabteilung, wie SV-Vorsitzender Thomas Reischl erklärt. Die beiden sind allerdings nicht eingetragen, so Reischl. Von den Mitgliedern des Fördervereins werden laut Reischl unter anderem auch verschiedene Veranstaltungen organisiert. Die Fußballabteilung zum Beispiel gibt zu jedem Heimspiel ein Fußballinfoheft heraus und das wird auch zweimal im Jahr an alle Haushalte in Wartenberg verteilt. Die Werbeanzeigen aus der Infobroschüre fließen komplett an den Förderverein. Der Fördervereine mache sich, so Reischl, durchaus bezahlt.

© SZ vom 06.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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