Bürgerversammlung:Dietersheim ist zufrieden

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Eine Studie soll die Auswirkungen der Umgehungsstraße zeigen

Von Klaus Bachhuber, Dietersheim

Reibungsfrei wie im Hauptort Eching verlief auch die zweite Bürgerversammlung der Gemeinde am Mittwoch in Dietersheim. Die anstehenden Großprojekte, die das Dorf umkrempeln würden - eine mögliche Ortsumgehungsstraße und die großen Neubaugebiete im Süden - sind wie seit Jahren weiter in der Warteschleife und die gerade abgeschlossene Baustelle in der Echinger Straße hat nur für wenig Verwerfungen gesorgt.

Der Ausbau der Kreisstraße innerorts hat sich zwar um einige Tage verzögert, dennoch bilanzierte Bürgermeister Sebastian Thaler vor rund 80 Besuchern, die vom Landratsamt verantwortete Baustelle habe "sehr gut funktioniert". Nach der Neusituierung der Bushaltestellen im Zuge der Straßensanierung werde auch noch "ein richtiges Buswartehäuschen" aufgestellt, versprach er. Verwundert war ein Anlieger lediglich darüber, dass der Gehweg an der Echinger Straße an einer Stelle komplett unterbrochen wurde, um einen Baum zu erhalten. Thaler räumte ein, die Gehwegführung sei nun "suboptimal", aber da der Baum gesund sei, habe man ihn nicht fällen wollen. Die von Bewohnern der Siedlung nördlich der Straße vermissten Verkehrsspiegel bei der Ausfahrt auf die Echinger Straße seien vom Landratsamt nicht mehr gewünscht, schilderte der Bürgermeister. Notfalls werde die Gemeinde da aber auch eigenmächtig handeln, kündigte er an: "Das kriegen wir schon hin."

Bei der ersten Tranche der Neubaugebiete nach Süden hin, dem Baugebiet Südwest um den Mühlenweg, sollen 2020 wieder vergünstigte Baugrundstücke im Wohnbaumodell vergeben werden. Erste private Neubauten wachsen dort bereits, da entlang des Mühlenwegs die Erschließung bereits vorhanden ist. Für die Parzellen zwischen Mühlenweg und Hauptstraße werde heuer noch mit der Erschließung begonnen. Angesichts der irrwitzigen Bodenpreise, die in Dietersheim aktuell einen amtlichen Richtwert von 1650 Euro je Quadratmeter erreicht und damit sogar noch Eching überholt haben, kündigte der Bürgermeister eine Revision des Wohnbaumodells an. Mittelfristig müsse man auch von den klassischen Einfamilienhäuschen auf mehreren Hundert Quadratmetern wegkommen. "Da kostet mich dann die Parzelle 800 000 Euro - und dann kann ich drauf zelten", sagte Thaler.

Für die Ortsumgehung werde nun eine Machbarkeitsstudie erstellt, vermutlich von der Technischen Universität, die für ihren Garchinger Campus auch finanziell an der Studie beteiligt ist. Thaler kündigte an, man müsse aber angesichts möglicher Beeinträchtigungen für die westlichen Wohngebiete "gut überlegen, wie die Betroffenheit heute ist und wie sie mit einer neuen Trasse wäre". Angesichts der neuen Beleuchtung des Radwegs von Eching nach Günzenhausen mit "intelligenten" Solarleuchten wurde angefragt, ob diese Lösung auch in Dietersheim möglich wäre, etwa für den Radweg in Verlängerung des Mühlenwegs zur U-Bahn nach Garching. Thaler verwies darauf, dass der Weg bereits beleuchtet sei. Bevor man umrüste, müssten erst mal andere Wege Beleuchtung erhalten.

Der Radweg von Eching nach Dietersheim sei "perspektivisch auf jeden Fall denkbar", sagte er, angesichts von Kosten von annähernd 300 000 Euro allerdings nicht eben eine Routineausgabe. Grant gab es ansonsten über überfüllte Busse zur U-Bahn. Hier plant das Rathaus eine Entzerrung durch einen ergänzenden Schnellbus. Ansonsten sei der MVV die richtige Adresse für Beschwerden.

© SZ vom 11.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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