Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) hat im Stadtrat erklärt, warum er im Juli nicht an der Sitzung des Projektbeirats für den Ausbau der Bahnstrecke München-Mühldorf-Freilassing teilgenommen hat. Am gleichen Tag zur gleichen Uhrzeit war die Landesgartenschaukommission zur Begutachtung der Dorfener Bewerbung in der Stadt. Das habe für ihn Priorität gehabt. Auch wenn er im Projektbeirat das einzige Mitglied aus dem Landkreis sei, dürfe er laut der Geschäftsordnung des Gremiums keinen Vertreter in die Sitzungen schicken. An den ersten drei von bislang vier Treffen habe er aber teilgenommen, sagte Grundner, und er werde auch wieder dabei sein.
Auf die Kritik an mehreren Kommunen, die der Chefplaner der Bahn, Klaus-Peter Zellmer, in der Juli-Sitzung im Projektbeirat geäußert hatte, entgegnete Grundner seinerseits mit Kritik: "Dass es Schwierigkeiten und Probleme gibt, ist wegen des Verhaltens der DB Netz AG nicht verwunderlich." In Dorfen komme man zum Beispiel mit der Ausarbeitung eines Alternativvorschlags für den Bahnausbau nicht weiter, weil die Bahn ihre Bodengutachten nicht herausrücke. Der von der Stadt beauftragte Geologe dürfe die Unterlagen nur in München einsehen. Das sei kein kooperatives Verhalten und die Bahn sei so für erheblichen Zeitverzug verantwortlich. Die Stadt brauche aber die weiteren Gutachten, sagte Grundner, "denn mit dem, was wir bisher haben, brauchen wir nicht nach Berlin fahren", wo die Stadt Dorfen im Petitionsausschuss des Bundestags und im Verkehrsministerium für ihre alternative Planung werben will.