B15 in Dorfen:Reduzierte Neugestaltung

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Es wird eine weitere Fußgängerampel geben und in einer Nebenstraße kommt eine neue Verkehrsinsel hin - mehr wird vorerst nicht gemacht

Von Florian Tempel, Dorfen

"Umgestaltung der Bundesstraße B 15", das hört sich nach großen Veränderungen an. Tatsächlich aber reduziert sich der seit vielen Jahren erwartete Umbau der stark befahrenen Dorfener Durchgangsstraße - seit der Eröffnung der Isentalautobahn ist der Verkehr noch mehr geworden - vorerst auf zwei relativ kleine Eingriffe: Auf Höhe des Discounter Lidl wird eine Fußgängerampel gebaut, und im Einmündungsbereich der Mühlangerstraße wird es eine neue Fußgängerinsel geben. An der Kreuzung der B 15 mit der Garten- und der Rosenaustraße passiert erst mal gar nichts, weil sich das Straßenbauamt nun doch nicht mehr sicher ist, ob es dort überhaupt Ampeln brauche. Vor 2021 passiert dort gar nichts. Die Umgestaltung der B 15 von dieser Kreuzung aus weiter Richtung Norden, wird deshalb ebenfalls zurückgestellt.

Vor einem halben Jahr hieß es noch, das Straßenbauamt hätte schon verbindlich festgelegt, dass besagte Kreuzung mit einer Ampelanlage ausgestattet werden muss. Nicht so sehr wegen des hohen Verkehrsaufkommens, sondern weil die Kreuzung ein Unfallschwerpunkt ist. In drei Jahren haben sich dort zehn Unfälle ereignet. Nun scheinen die Ampeln jedoch wieder in Frage gestellt zu sein.

Hauptkommissar Karl-Heinz Lauffer von der Polizeiinspektion Dorfen bestätigte noch einmal, dass sich an der Kreuzung auffällig viele Unfälle ereignen, meistens durch Verkehrsverstöße beim Abbiegen. Die Polizei würde statt einer Ampelanlage an dieser Stelle einen kleinen Kreisverkehr favorisieren. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 sei nicht möglich, sagte Lauffer. Das ginge nur, wenn auf der B 15 nachweislich zu schnell gefahren werde. Tatsächlich sei es aber meistens gar nicht möglich auf der Bundesstraße schnell zu fahren, weil der Verkehr so dicht ist. Und Radarkontrollen hätten ergeben, dass es auch außerhalb der Stoßzeiten keine Geschwindigkeitsübertretungen auf der B 15 im Dorfener Stadtbereich gebe: "Wir haben da null Treffer."

Die seit langem angedachte Umgestaltung der B 15 sollte aus einem besonderen Grund im kommenden Jahr endlich realisiert werden. Von April bis Oktober 2020 ist der Abriss und Neubau der B 15-Brücke über die Isen geplant. Die Straße muss dann monatelang gesperrt und der Verkehr umgeleitet werden. Wenn die B 15 ein oder zwei Jahre später erneut für Umbauarbeiten gesperrt werde, sei das doch nur schwer vermittelbar, klagten mehrere Stadträte. Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) versprach, das Straßenbauamt zu bitten, ob es nicht doch zeitgleich gehe.

Auch die scheinbar einfache Angelegenheit der dringend erforderlichen Fußgängerampel über die B 15 wurde im Bauausschuss noch einmal intensiv diskutiert. Die Lage des Übergangs ist am Ende des Bahnwegs zwar logisch notwendig. Der Bahnweg ist die von Fußgängern und Radfahrern bevorzugte, weil schönste, kürzeste und sicherste Verbindung in die Altstadt. Die Einfahrt des Discounter Lidls auf der anderen Straßenseite wird um einige Meter nach Norden verlegt. Mehrere Stadträte machte sich allerdings Sorgen um einen Gartentechnikbetrieb an der Ecke, dessen Inhaber offenbar Bedenken hat, das man nicht mehr so gut mit dem Auto zu seinem Laden kommen könne, wenn die Fußgängerampel erst einmal gebaut ist. Andere äußerten die Befürchtung, dass es Sattelschleppern und anderen sehr großen Lastwagen unmöglich werden würde, in die Kommerzienrat-Meindl-Straße abzubiegen. Diese Sorge war insofern unbegründet, da Sattelschlepper schon jetzt nicht in die Kommerzienrat-Meindl-Straße hineinfahren, weil die Nebenstraßen zu eng sind, um irgendwohin weiterzukommen.

Ein rundweg positiv gesehener Aspekt der reduzierten B 15-Umgestaltung ist, dass der Geh- und Radweg entlang der B 15 auf mehreren Abschnitten verbreitert werden kann.

© SZ vom 19.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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