B 15 in Dorfen:Die Problemstraße

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Die viel befahrene Straße ist seit Jahren ein wichtiges Thema, jetzt gibt es einen neuen Anlauf, sie erträglicherzu gestalten. Das ist aber schwierig

Von Florian Tempel, Dorfen

Der starke Verkehr auf der Bundesstraße B 15 mitten durch Dorfen ist seit Jahren ein Thema in der Stadt. Die nervigen Staus zu den Hauptverkehrszeiten sind ebenso unerquicklich wie die an vielen Stellen problematische Situation für Fußgänger und Radfahrer, wenn sie die B 15 überqueren wollen - von Lärm und Abgasen für die Anwohner ganz zu schweigen. 2010 hatte die Stadt schon einmal beschlossen, es müsse etwas passieren, und einen Ideenwettbewerb für eine erträglichere B 15 im Stadtbereich veranstaltet. Danach passierte lange nichts mehr. Jetzt aber hat Städteplanerin Martina Schneider auf Basis der alten Wettbewerbsergebnisse und zusammen mit Verkehrsplaner Ulrich Glöckl die Sache wieder in die Hand genommen. Bei der Vorstellung ihres ersten Konzepts im Stadtrat zeigte sich jedoch, dass alles ziemlich schwierig ist.

Vor bald vier Jahren hatte Verkehrsplaner Glöckl bei einem Bürgertermin zum Stadtentwicklungskonzept den Dorfener Bürgern einen wesentlichen Punkt zur B 15 im Stadtbereich klar gemacht: "Egal, ob es ein paar tausend Fahrzeuge mehr oder weniger werden, das Grundproblem wird immer das gleiche bleiben." Die sinnvollste Herangehensweise sei des deshalb, die B 15 "in die Stadt zu integrieren". Städteplanerin Schneider wiederholte das nun im Stadtrat. Zusammengefasst beinhaltet ihr mit Glöckl abgestimmtes Konzept folgendes: Die B 15 soll mehr Ampeln und nördlich der Gartenstraße eine längliche Verkehrsinsel bekommen, damit Fußgänger und Radfahrer sie besser überqueren können. Die Ampeln sollen möglichst klug geschaltet werden, damit sie den Verkehrsfluss nicht stark stören. Links und rechts entlang der B 15 sollen breite Geh- und Radwege sowie grüne Hecken hin, womöglich auch Bäume. Was dann alles zusammen die Bundesstraße "sichtbar zu einem innerstädtischen Bereich ausbildet", erklärte Schneider.

Eine Stelle von zentraler Bedeutung ist die Kreuzung mit der Rosenau- und der Gartenstraße. Hier sehe das Straßenbauamt eine Ampelanlage als wahrscheinlich notwendig an, sagte Schneider. Das hat allerdings auch seine Tücken, weil es dann Linksabbiegespuren braucht. Dadurch - so sieht es derzeit aus - würde der Straßenrand auf einer Seite deutlich näher an die Häuser von Anwohnern rücken. Was diesen nicht gut gefällt. Ein kleiner Kreisel an dieser Stelle scheint schwierig zu platzieren zu sein, außerdem bietet er weder für Passanten noch Radler und schon gar nicht für Kinder einen wirklich sicheren Überweg über die B 15. Unproblematisch schien hingegen eine Fußgängerampel im südlichen Abschnitt, die endlich die völlig unzureichende Verkehrsinsel am Überweg zum Supermarktgebiet ersetzen würde. Die parallel zur B 15 verlaufende abgetrennte Extrafahrbahn zwischen der Gartenstraße und der Straße Etzkapelle soll nur vor den Kitas erhalten bleiben. Ansonsten ergibt sich in Schneiders Konzept Platz für eine lang gezogene Verkehrsinsel, die vor allem optische Bedeutung hat.

Die Meinung des Stadtrats zum ersten Konzept war, zusammengefasst, nicht sehr euphorisch. Es gab viele Anmerkungen und Veränderungswünsche zu vielen Details, aber auch ganz grundsätzliche Kritik. Josef Jung (Freie Wähler) sagte, eine Umgestaltung der B 15 bringe überhaupt nichts, man könne sie sich sparen. Vor allem Mitglieder der CSU-Fraktion betonten, die Neuerungen seien nur "Symptombehandlung", eigentlich brauche es eine Ortsumgehung. Mit großer Mehrheit beschloss der Stadtrat aber, dass man weiter planen sollte.

© SZ vom 08.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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