Autorenlesung in Dorfen:"Ich möchte alles ausprobieren dürfen"

Lesezeit: 2 min

Andreas Melzert lebt in Schwindkirchen. Der gelernte CAD-Zeichner hat bereits mehrere Romane zum Isental geschrieben und verlegt diese selbst. (Foto: OH)

Andreas Melzerts Krimis spielen im Isental - damit ist erst einmal Schluss

Interview von Stefanie PichlmaIr, Dorfen

Mit seinen Isental-Krimis hat sich der Schwindkirchner Andreas Melzert bei Regionalkrimi-Liebhabern bereits einen Namen gemacht. Nun hat der Autor sein fünftes Werk veröffentlicht, das er am kommenden Dienstag in der Dorfener Buchhandlung vorstellt.

SZ: Herr Melzert, Sie sind eigentlich gelernter CAD-Zeichner und erstellen Straßenpläne. Wie kommt man da zum Schreiben?

Andreas Melzert: Das sind für mich zwei grundlegend verschiedene Dinge. Das eine ist Beruf und Arbeit, das andere mein Hobby. Schon lange übrigens: Ich war als Jugendlicher in einer Filmgruppe und habe für unsere Projekte die Drehbücher geschrieben. Seitdem schreibe ich.

Was glauben Sie, fasziniert Ihre Leser an den Isentalkrimis?

Vor allem der Bezug zu regionalen Örtlichkeiten. Ich beschreibe in den Büchern Orte oder Plätze, die im Landkreis jeder kennt. Weil er morgens auf dem Weg zur Arbeit an genau dieser Kreuzung vorbeifährt, oder weil er das angesprochene Café selbst regelmäßig besucht.

Ihre Leser kommen also überwiegend aus dem Landkreis?

Ja, das stimmt. Das liegt vor allem daran, dass ich meine Bücher im Eigenvertrieb verkaufe und daher meine Reichweite begrenzt ist.

Wie gehen Sie vor, wenn Sie einen neuen Plot entwickeln?

Die Geschichte entsteht von vorne bis hinten im Kopf, mit allen Kniffen und Wendungen. Unabhängig davon entwickle ich Figuren, die gut zu der Geschichte passen. Dann erstelle ich eine Gliederung wie damals im Deutschunterricht und arbeite Kapitel für Kapitel ab. Struktur braucht ein Krimi unbedingt, er wird sonst flach und der Leser langweilt sich.

Welche Stellen in Ihrem neuen Buch "Aarons Geheimnis" sind Ihnen besonders gelungen?

Mein neues Buch ist kein Regionalkrimi. Es ist ein Thriller und hintergründig, keine seichte Unterhaltung. Darauf bin ich stolz. Man muss sich als Heimatkrimiautor oft anhören, man könne ja sonst nichts. Dass ich doch etwas anderes kann, sollte mit diesem Thriller bewiesen sein.

Sie klingen gekränkt.

ch lasse mich ungern in eine Schublade stecken. Heimatkrimis zu schreiben, macht mir Spaß, Thriller zu schreiben aber auch. Ich möchte alles ausprobieren dürfen.

Wie geht es für Sie als Autor nun weiter?

Wer "Aarons Geheimnis" gelesen hat, wird feststellen, dass es dort viele spannende Handlungsabschnitte gibt, auf die man näher eingehen könnte. Ich könnte mir vorstellen, die Geschichte auszubauen - sei es mit einer Fortsetzung oder der Vorgeschichte dazu.

Heißt dass, das Sie die Heimatkrimis aufgeben?

Nein, aufgeben werde ich sie nicht. Aber eine Pause möchte ich mir nehmen.

Andreas Melzert wird am Dienstag, 19. April sein neues Buch "Aarons Geheimnis" im Rahmen einer Lesung in der Buchhandlung Dorfen vorstellen. Beginn ist um 19.30 Uhr, Einlass um 19 Uhr. Der Eintritt kostet acht Euro, Karten sind in der Buchhandlung Dorfen erhältlich.

© SZ vom 14.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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