Austauschschüler:Erinnerungen an kleine kulturelle Unterschiede

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Der 17-jährige Korbinian Haslbeck geht nach seinem Australienaufenthalt wieder aufs Domgymnasium. (Foto: privat)

Der 17-jährige Korbinian Haslbeck zehn Monate im Süden Australiens verbracht und dort die Eastern Fleurieu School besucht

Auch die Tasse Kaffee, die Korbinian Haslbeck trinkt, während er von seinem Australienaufenthalt mit der Organisation YFU (Youth For Understanding) erzählt, weckt Erinnerungen an kleine kulturelle Unterschiede, die ihm während seiner Reise aufgefallen sind. "In Australien verwendet man den Löffel nur, um umzurühren und legt ihn dann zur Seite", erklärt der 17-Jährige.

Seit April ist er wieder zurück in Freising, nachdem er zehn Monate in Strathalbyn, im Süden Australiens verbracht hat und dort die Eastern Fleurieu School besuchte. Jetzt geht Korbinian in die 11. Klasse im Domgymnasium. Er wäre eigentlich schon in seinem letzten Schuljahr, doch nach seinem Auslandsaufenthalt muss er ein paar Prüfungen für sein Abitur nachholen. "Die Erfahrung ist es auf jeden Fall wert", betont er. Korbinian schmunzelt, als er sagt, dass es unter anderem ein paar Klischees wie das warme Wetter, die kulturelle Vielfalt und die Meernähe gewesen seien, wegen denen er sich für das ferne Australien als Ziel seiner Reise entschieden habe.

Auch wenn seine Erwartungen zutrafen berichtet er von vielen Erfahrungen und Momenten, die ihn überwältigt und überrascht haben. Etwas ganz Neues war für ihn das Schulfach "Outdoor Education", bei dem man nach einer theoretischen Einführung in verschiedene sportliche Aktivitäten und deren Risiken mit der Klasse auf fünftägige Camps fährt. Gemeinsames Surfen, Kajakfahren oder Buschwandern steht dort auf dem Programm. Anschließend werden zum Beispiel Tests darüber geschrieben, wie man sich mit dem Kompass im Busch orientiert.

"Ich habe nicht gedacht, dass ich da als Austauschschüler so streng bewertet werde", erzählt Korbinian. Ein "A", die beste Note in Australien, habe aber niemand bekommen. "Ich glaube da muss man schon ein richtiger Survival Profi sein", sagt er lachend.

Durch solche schulischen Exkursionen, wie auch durch Unternehmungen mit seiner Gastfamilie und am Ende mit seinem Papa, der ihn in den letzten beiden Wochen seines Aufenthalts besuchen kam, lernte Korbinian, wie er erzählt, das Land von sehr vielen verschiedenen Seiten kennen. "Ich glaube das sind auch die frühen Strandspaziergänge, gegen halb 6 Uhr morgens, wenn noch niemand wach ist", antwortet er auf die Frage was ihm von seinen Ausflügen besonders in Erinnerung geblieben ist. Auch der große Kulturmix, von dem er zwar vorher schon gelesen hatte, sei etwas gewesen, das ihn vor Ort noch einmal beeindruckte. "Man spürt ihn alleine an den vielfältigen Restaurants, an denen man im Alltag vorbeikommt", erinnert er sich. Korbinian hebt allerdings gleichzeitig die für ihn schöne Erkenntnis hervor, dass selbst am anderen Ende der Welt die Menschen nicht sehr verschieden seien. "Egal wo, ich glaube man findet überall Menschen mit denen man total auf einer Wellenlänge ist", sagt er und erzählt, dass er während seinem Auslandsaufenthalt auch einen besten Freund gefunden hat. Er heißt Will und wird ihn mit seiner Familie im nächsten Sommer ihn auch besuchen kommen. Zur Zeit ist Korbinian zwar im Abiturstress, doch auch er habe auf jeden Fall vor bald wieder nach Australien zu reisen.

© SZ vom 24.09.2019 / ROWE - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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