Auf der B 15 bei Dorfen hat die Autobahnpolizei einen Sattelzug aus dem Verkehr gezogen, dessen Fahrer die Lenk- und Ruhezeiten völlig ignoriert hat. Zudem wies der Sattelzug ganz erhebliche technische Mängel auf und die schwere Ladung von 16 Tonnen Holzgebinde war auch noch schlecht gesichert.
Die Polizisten zogen den Fahrer, einen 51-jährigen Österreicher, am Montag kurz nach 9 Uhr aus dem Verkehr. Bei der Kontrolle stellten sie fest, dass er sich in den vergangenen 28 Tagen kaum an die Ruhezeiten gehalten hatte. Beispielsweise saß er an einem Tag im kontrollierten Zeitraum 16 Stunden fast ununterbrochen hinter dem Lenkrad. An anderen Tagen brachte der Fahrer erst nach mehr als drei Tagen die gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeit von 11 Stunden ein. Der Fahrer hatte in dieser Zeit eine Distanz von fast 4000 Kilometern zurückgelegt. Um diese Verstöße zu vertuschen, nutzte der 51-Jährige zwei Fahrerkarten und fuhr gelegentlich auch ohne. Außerdem händigte der Fahrer den Polizeibeamten eine gefälschte slowakische EU-Lizenz aus. Weiterhin wurden zahlreiche Ordnungswidrigkeiten festgestellt: Die zulässige Höchstgeschwindigkeit war mehrfach erheblich überschritten worden. Die Ladung von 13 Tonnen schwerer Holzgebinde war nur mangelhaft gegen Herabfallen gesichert. Des Weiteren wurde festgestellt, dass der Sattelzug mit slowakischer Zulassung aufgrund von erheblichen technischen Mängeln verkehrsunsicher war. Das Gespann wurde bei langsamer Fahrt unter Polizeibegleitung in eine nahe gelegene Werkstatt gelotst. Dort wurde die Weiterfahrt bis zur Instandsetzung des Sattelzuges unterbunden. Auf den Fahrer kommt nun ein Strafverfahren wegen Fälschung beweiserheblicher Daten, Urkundenfälschung und Unterschlagung zu. Die Einleitung eines Strafverfahrens gegen den slowakischen Unternehmer wird durch die Staatsanwaltschaft geprüft. Weiterhin erwartet den Unternehmer ein Bußgeld in fünfstelliger Höhe.