Attenkirchen:Die Ortsgemeinschaft funktioniert

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Die Organisatoren des Hallertauer Bierfestivals in Attenkirchen sind zufrieden

Von Katharina Aurich, Attenkirchen

Noch ein wenig erschöpft, aber rundum zufrieden präsentierten die Macher des Hallertauer Bierfestivals die Bilanz des dreitägigen, größten nicht-kommerziellen Bierverkostungsfestivals in ganz Bayern mit mehreren Tausend Besuchern. Genaue Zahlen könnten sie nicht nennen, sragte Alexander Herzog vom Organisationsteam. Da der Eintritt frei war und mancher Besucher gleich mehrere Biergläser mit nach Haus nahm, gäbe es kein Kriterium, nach dem man die Anzahl exakt ermitteln könne. Aber eines stehe fest: So viele Gäste wie noch nie kamen nach Attenkirchen.

Die Sperrung der Bundesstraße, die Mitten durch den Ort verläuft, erwies sich als Glücksfall, denn die vielen Tausend Besucher bewegten sich unbehelligt vom Autoverkehr. Zum ersten Mal dauerte das Festival drei Tage, aber der große Aufwand und der enorme Zuspruch gaben der Verlängerung recht, bilanzierte Bürgermeister Martin Bormann. Er komme jetzt "so langsam wieder runter von dem Stress", schließlich trug er die Hauptverantwortung und fieberte am Wetterradar, wo er den Verlauf der Unwetterfront verfolgte. Der Notfallplan sah vor, bei Warnstufe vier das Gelände zu evakuieren, soweit kam es nicht. Bormann bedankte sich besonders bei den Feuerwehrleuten, die das gesamte Fest "lenkend unterstützten" und im Notfall die Gäste sicher im Bürgersaal und der Kirche untergebracht hätten.

Ob es in zwei Jahren wieder ein Bierfestival gibt? "Tendenz ja", schmunzelte der Rathauschef. Ihn freue besonders, dass die Gemeinschaft aller Vereine so gut funktionierte und jeder der 400 Helfer bis an den Rande seiner Kräfte mitarbeitete. Auch das Kulturteam aus Christine Schindele, Willi Abele und Waxl Klessinger habe die richtige Mischung auf die drei Bühnen gebracht. Aber nicht nur für die Attenkirchner war das Festival ein herausragendes Ereignis, auch die Gäste sahen das so.

Zum Erfolg beigetragen hat auch das sich wandelnde Image des Bieres, anders als bei Dorffesten gehe es beim Hallertauer Bierfest nicht darum, innerhalb kürzester Zeit mehrere Halbe zu trinken, sondern verschiedene Sorten zu probieren und zu genießen. Daher sind die Biergläser klein gehalten, sagte Herzog. Er war auf einen Besucher getroffen, der sich auf einer Liste bereits 16 Biere abgehakt hatte. Es sei gelungen, "dieses tolle Produkt einem breiten Kundenkreis näher zu bringen", freute sich Braumeister Stefan Ebersperger von der Schlossbrauerei Au. Sein Festivalbier wurde zum beliebtesten Getränk gekürt. Da keine Schnäpse angeboten wurden und die Gäste sich von einer Schenke in die nächste bewegten, gab es keine besonderen Vorkommnisse wegen Trunkenheit. Zur feschesten Tracht kürten die Besucher das Outfit von Zahnarzt Simon Wiesheu, und Florian Bauer hatte das Gewicht des Ochsen von Anton Westermeier am besten geschätzt: 1777 Kilogramm brachte das Tier auf die Waage.

© SZ vom 13.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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