Erding:Herbstaufschwung schwächelt im Landkreis Erding

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Für den Landkreis Erding ist die Arbeitsagentur Freising in der Parkstraße 11 zuständig. (Foto: Leonhard Simon)

Arbeitslosenmeldungen übertreffen Zahlen des Vorjahres deutlich. Auch der Bestand an freien Stellen im Oktober liegt unter dem von 2022.

Von Gerhard Wilhelm, Erding

Die Herbstbelebung auf dem regionalen Arbeitsmarkt setzte sich auch im Oktober 2023 fort, teilt die Agentur für Arbeit Freising mit: In den Landkreisen Dachau, Ebersberg, Erding und Freising, die zum Freisinger Bezirk gehören, sank die Zahl der Arbeitslosen im Oktober um 0,1 Prozentpunkte auf einen aktuellen Wert von 2,5 Prozent. Im Landkreis Erding schwächelt der Aufschwung aber ein wenig. Im Oktober wurden 1863 Arbeitslose gezählt, 106 Personen weniger als im September. Allerdings auch 185 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn gab es 5877 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 604 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der geringe Rückgang reichte aber, um die Arbeitslosenquote gegenüber September um 0,1 Prozentpunkte auf 2,2 Prozent sinken zu lassen. Im Oktober vor einem Jahr lag die Quote bei 2,0 Prozent.

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"Die angespannte wirtschaftliche Lage - bedingt durch die hohe Inflation, schwachen Inlandskonsum und reduzierter Auslandsnachfrage - wirkt sich auf den Arbeitsmarkt aus. Sie trifft diesen aber regional auf unterschiedliche Weise. In unserem Bezirk versuchen viele Betriebe derzeit aufgrund der anhaltenden Arbeitskräfteknappheit ihre Mitarbeitenden zu halten und teilweise auch die Beschäftigung weiter auszubauen", sagt Nikolaus Windisch, Chef der Freisinger Arbeitsagentur. Ein Blick auf die jüngsten Prognosen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg würde außerdem nahe legen, dass der regionale Arbeitsmarkt auch im nächsten Jahr den recht schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen trotzen könnte. Das Institut erwartet für 2024 einen bundesweiten Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Für den Bezirk der Agentur für Arbeit Freising sei im Mittel eine Zunahme der Arbeitslosigkeit um 3,2 Prozent möglich, so Windisch.

Der Bestand an freien Stellen sank um 16 Jobs auf nunmehr 1094 offene Stellen

Die Nachfrage nach Personal in der Region ist nach Erkenntnissen der Arbeitsagentur weiterhin hoch. Nicht so allerdings im Landkreis Erding. Im Oktober waren dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Erding 175 neu zu besetzende Stellen gemeldet worden. Im Stellenpool der Arbeitsagentur befanden sich damit 1094 Arbeitsangebote. 217 Stellen weniger als noch im Oktober 2022. Der Bestand an freien Stellen sank um 16 Jobs auf nunmehr 1094 offene Stellen. 175 neue Stellen bedeutet 37 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1606 Arbeitsstellen bei der Agentur ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 492.

Den größten Anteil bei den Arbeitslosen stellen mit 43,2 Prozent weiterhin die über 50-Jährigen, jeder Dritte - 33,4 Prozent - ist sogar älter als 55 Jahre. Jeder Fünfte zählt als Langzeitarbeitsloser, ist mehr als ein Jahr bei der Agentur gemeldet. 34,4 Prozent der gemeldeten Arbeitslosen haben Migrationshintergrund.

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