Landkreis Erding:Arbeitslosenquote sinkt saisonbedingt

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Im Sommer steigt die Zahl der Arbeitslosen meist etwas an. Gerade für Jugendliche auf Ausbildungssuche stehen die Chancen noch gut, bis Herbst etwas Passendes zu finden. (Foto: Marco Einfeldt)

Vom Frühjahrsaufschwung profitierten vor allem Männer in Außenberufen. Arbeitgeber melden weniger neue, offene Stellen.

Von Gerhard Wilhelm, Erding

In allen vier Landkreisen des Bezirks der Agentur für Arbeit Freising - Erding, Freising, Dachau und Ebersberg - war die Zahl der arbeitslos Gemeldeten im April leicht rückläufig. "Der Arbeitsmarkt wurde in den letzten Wochen doppelt gestützt: von einem vergleichsweise robusten konjunkturellen Umfeld und der üblichen saisonalen Entlastung zu Beginn der wärmeren Jahreszeit", sagt Nikolaus Windisch, Chef der Agentur für Arbeit Freising. "Vom Frühjahrsaufschwung profitierten dabei viele Männer, da diese verstärkt in Außenberufen tätig sind und nun wieder ihre Arbeit aufnahmen."

Konkret bedeutet dies für den Landkreis Erding im April 1840 Arbeitslose und damit 59 Personen weniger als im März, aber 225 mehr als im April 2022. Wie schon im Vormonat errechnete sich im April für den Landkreis eine Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent, wie die Agentur mitteilt. Im April 2022 lag die Arbeitslosenquote im Landkreis bei 1,9 Prozent. Die Mehrheit der Arbeitslosen stellen trotz saisonaler Erholung mit 53,1 Prozent Männer. Den 977 Männern stehen in der Statistik 863 Frauen gegenüber. Gar nicht profitiert haben im April von der "Frühjahrsbelebung", wie es im Monatsbericht der Agentur für Arbeit heißt, in Erding Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren, Langzeitarbeitslose und schwerbehinderte Menschen. Bei ihnen stagnieren die Zahlen oder stiegen sogar an.

Den 1840 gemeldeten Arbeitslosen stehen 1191 offene Stellen gegenüber

Insgesamt heißt es im Arbeitsmarktbezirk, dass "die Nachfrage nach Arbeitskräften sich im April 2023 weiterhin auf einem guten Niveau bewegt". Doch während in anderen Landkreisen, zum Beispiel Freising mehr Jobs von Arbeitgebern gegenüber dem Vormonat gemeldet wurden (421 nach 368 im März), sank die neue Angebot in Erding von 185 auf 143. Rein rechnerisch standen den 1840 gemeldeten Arbeitslosen im April 1191 offene Stellen gegenüber. Gesucht wird im Gesamtbezirk im produzierenden Gewerbe, im Berufsbereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit, sowie für kaufmännische Dienstleistungen im Handel, Vertrieb und Tourismus.

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Im Ausbildungsmarkt ist noch viel Bewegung. Seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober 2022 meldeten die Unternehmen der Agentur für Arbeit 651 Ausbildungsstellen im Landkreis Erding. Davon waren im April noch 394 Stellen zu vergeben. 426 Jugendliche machten sich laut Arbeitsagentur im selben Zeitraum mithilfe der Berufsberatung der Arbeitsagentur auf die Suche nach der passenden Ausbildungsstelle. 217 Jugendliche waren im April noch nicht fündig geworden. Aktuell noch gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben Jugendliche, die sich zu Kaufleuten im Einzelhandel, Verkäuferinnen und Verkäufern, Büromanagement-Kaufleuten, Lagerlogistik-Fachkräften, Handelsfachwirtinnen und -wirten, Zahnmedizinischen Fachangestellten, Großhandels-Kaufleuten, Kaufleuten für Spedition- und Logistikdienstleistungen, Medizinischen Fachangestellten oder zu Elektronikerinnen und Elektronikern für Energie- und Gebäudetechnik ausbilden lassen wollen. Auch für angehende Handwerkerinnen und Handwerker sind noch Ausbildungsstellen zu vergeben laut Arbeitsagentur.

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