Anzahl von Fehlalarmen steigt:Schnell, kompetent, erfolgreich

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Bei der Herbstversammlung der Freisinger Feuerwehr wird klar, wie hoch das Ansehen der Truppe in der Stadt ist

Von Johann Kirchberger, Freising

Die Freiwillige Feuerwehr Freising hat nicht nur ehrenamtliche Mitglieder, die bereit sind zu jeder Tages- und Nachtzeit auszurücken und zu helfen, sie verfügt auch über einen tatkräftigen Verein, der Feste und Veranstaltungen organisiert und so dazu beiträgt, den Gemeinschaftsgeist zu fördern. Vorsitzender Thilo Kachel listete bei der Herbstversammlung in der Hauptfeuerwache über 50 Termine auf, die wahrgenommen oder angeboten wurden, wie Brunchabend, Nikolausfeier, Hausball, Oldtimerparade, Jugendzeltlager, Flammenlauf, Kabarettabend und vieles mehr. Dabei wurde vor allem deutlich, wie vielfältig die Bemühungen der Feuerwehr sind, Nachwuchs zu rekrutieren. Kachel betonte dabei, dass Freising eine Freiwillige Feuerwehr habe, die ehrenamtlich arbeite und keine Berufsfeuerwehr sei.

Sehen lassen kann sich auch die Bilanz des Spielmannszugs, der momentan 47 Mitglieder hat, wie 2. Tambourmajor Michael Englbrecht sagte. 20 Auftritte habe man heuer gehabt, Höhepunkt sei die Teilnahme am Musikfest in Skofia Loka gewesen. Kommandant der Feuerwehr ist seit 2002 Anton Frankl, der seit 45 Jahren Feuerwehrmann ist, und dem 2. Bürgermeisterin Eva Bönig noch einmal zum 60. Geburtstag gratulierte. Wie Frankl berichtete, habe die Feuerwehr in diesem Jahr bereits 386 Einsätze gefahren. Durchschnitt könnte man sagen, in den vergangenen vier Jahren waren es einmal 381, 492, 568 und 401. Was dem Kommandanten jedoch Sorge bereitet, ist die steigende Zahl von Fehlalarmen, ausgelöst durch Brandmeldeanlagen. "Das steigert nicht gerade die Motivation", sagte er. Allein zur Asylbewerberunterkunft an der Wippenhauser Straße sei man heuer schon 30 Mal umsonst ausgerückt. Es sei ein Unding, meinte Frankl, dass dieses Problem nicht in den Griff bekommen wird.

Zufrieden zeigte sich der Kommandant mit der Unterstützung durch die Stadt und die Aussicht auf drei neue Fahrzeuge: Ein Einsatzleitwagen ELW 1, ein Löschfahrzeug HLF 20 und ein Tanklöschfahrzeug TLF 400, die im nächsten Jahr ausgeliefert werden sollen, wie Bürgermeisterin Bönig versprach. Auch was den Neubau der Feuerwache II in Lerchenfeld betrifft, sei nun alles "im grünen Bereich", sagte Frankl.

Gewartet werden müsse noch auf den neuen Feuerwehrbedarfsplan, der auf Wunsch der Stadt gerade von einem externen Gutachter erstellt wird. Eva Bönig zeigte sich in ihrem Grußwort begeistert darüber, dass so viele junge Leute zur Herbstversammlung gekommen seien. Ausdrücklich hervor hob sie die "enorme Bedeutung einer zuverlässigen, leistungsstarken, da gut ausgerüsteten und in allen Belangen gut ausgebildeten Einsatzgruppe". In Freising habe die Feuerwehr "hohes Ansehen in der Bevölkerung", sagte sie, allerdings sei auch die Erwartungshaltung der Bevölkerung an die Feuerwehr gestiegen, die einen Universaldienst leiste. Dies wiederum führe zu einer steigenden Belastung der Ehrenamtlichen, wofür sie ein "herzliches Vergelt's Gott" aussprach. Die Stadt sei aber nicht nur auf ihre Feuerwehr stolz, so Bönig, sondern auch auf den Spielmannszug, der eine "wirkliche Bereicherung" bei so manchen Festen sei. Zusammenfassend lobte die Bürgermeisterin: "Unsere Feuerwehr ist schnell, kompetent und erfolgreich". So viel Lob, freute sich Thilo Kachel, "tut gut und geht runter wie Öl".

Zum neuen Vertrauensmann für die Feuerwache II wurde Harald Pratsch gewählt, der Stefan Besl ersetzt. Zahlreichen Mitgliedern wurde das Leistungsabzeichen für Einheiten im Löscheinsatz sowie im Hilfsleistungseinsatz in Bronze, Silber, Gold, Gold-Blau und Gold-Grün überreicht, einmal gab es sogar die Stufe 6 - Gold-Rot - für Johannes Past. Geehrt wurden auch langjährige Mitglieder. 40 Jahre im Verein sind Diethard Kammerloher, Martin Thalhammer, Ludwig Huber, Max Ismaier, Franz Rauch und Helmut Vogl, auf 50 Jahre bringen es Peter Esterl, Norbert Hörl und Ludwig Kropp. Johann Marchelbeck und Peter Offenberger gehören bereits seit 60 Jahren dem Feuerwehrverein an.

© SZ vom 07.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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