Amtsgerichtsgasse 6:Freisinger Gipfeltreffen

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An einer topografischen Reliefkarte von Freising und seinen grünen Hängen können sich Besucher der Ausstellung erfreuen. (Foto: Marco Einfeldt)

Ausstellung beschreibt die Funktion der grünen Hügel im Stadtgebiet

Von Nora Schumann, Freising

"Gipfeltreffen - wie Freisings Berge das Stadtbild prägen", so lautet der Titel einer Ausstellung, die am Montagabend im Verwaltungsgebäude an der Amtsgerichtsgasse 6 eröffnet wurde. Interessant dürfte die Ausstellung nicht nur für Naturliebhaber sein, sondern für alle Freisinger, die sich für eine Gestaltung ihrer städtischen Umgebung interessieren.

Im verglasten Ausstellungsraum werden auf hellen Holztafeln die Ergebnisse der Feinuntersuchung "Grüne Hänge" der Bevölkerung vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine detaillierte Untersuchung von Teilgebieten im Stadtbau, die meist durchgeführt wird, wenn Sanierungen von Städten, Märkten und Gemeinden anstehen. Aufgabe war es, Leitbilder und Ziele für den Erhalt der grünen Hänge Freisings zu formulieren und geeignete Instrumente für die Umsetzung zu zeigen. Die grünen Hänge prägen als topografisches Merkmal nicht nur das Stadtbild Freising, sondern dienen als sogenannte multifunktionale Freiräume. Das bedeutet, sie nehmen nicht nur eine einzelne Funktion wie die eines Erholungsgebietes ein, sondern leisten wichtige Beiträge in anderen Bereichen wie in dem des Ökosystems, der Produktionsflächen oder der Biodiversität.

Die Freisinger Hänge dienen beispielsweise als Schutz vor Erosionen und Erdrutschen. Durch ihre Aufnahme von CO₂ und die Abgabe von Sauerstoff fungieren sie außerdem als "grüne Lunge". Im Sommer wirken die Flächen klimatisch ausgleichend und sorgen so für angenehme Temperaturen. Die Hänge beugen durch ihre hohe Wasserspeicherkapazität Überschwemmungen bei Starkregen vor. Schließlich bieten sie geschützte Lebensräume für Fauna und Flora und dienen als Naherholungsgebiet. Kaum verwunderlich also, dass diese Freisinger Naturräume als besonders erhaltens- und schützenswert gelten.

Im Stadtentwicklungsplan STEP 2030 wurde der Erhalt der grünen Hänge deshalb als Projekt mit höchster Priorität angestrebt. Ein Ziel: "Entwicklung eines gesamtstädtischen Freiraumsystems mit den grünen Hängen als zentralem Element". Im Projekt der Feinuntersuchung wurde eine rege Bürgerbeteiligung angestrebt. Politikschaffende sowie Freisinger konnten sich durch Befragungen, Wettbewerbe und Workshops im Entwicklungsprozess einbringen. Die Ergebnisse lassen sich in der Ausstellung betrachten.

Die Ausstellung ist dabei so aufgebaut, dass die grünen Hänge als Teilräume vorgestellt werden, die sich durch ihre natürliche Topografie und städtebaulichen Situationen unterscheiden. So weist der Hang am Mitterfeld eine andere Topografie auf als der Schafhof mit seinen Streuobstwiesen oder der Domberg mit seinen Gartenanlagen. Auf den Ausstellungstafeln sind geplante Maßnahmen für die spezifischen Teilbereiche abgebildet und mit Karte und Legende veranschaulicht. Weiter können sich die Besucher an einer weitläufigen topografischen Reliefkarte von Freising und seinen grünen Hängen erfreuen. "Die Ausstellung und das Projekt zeigen, wie vielfältig Freising sein kann", sagt die Projektleiterin Andrea Brandl. Die Freisinger hätten die Möglichkeit sich darüber zu informieren, was in ihrer Stadt passiert.

Die Ausstellung findet vom 4. Dezember bis 18. Januar 2019 statt. Geöffnet ist die Ausstellung von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und am Freitag von 8 bis 12 Uhr.

© SZ vom 04.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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