Am Wörther Weiher:Von Nymphen, Blüten und Wassermännern

(Foto: Renate Schmidt)

In Herders Lexikon der Symbole lesen wir Folgendes: "Der Teich wird oft auch gedeutet als aufgeschlagenes Auge der Erde, verschiedentlich verstanden als Aufenthaltsort von unterirdischen Wesenheiten, Feen, Nymphen, Wassermännern und so weiter, die den Menschen anlocken, um ihn in ihr Reich hinabzuziehen." Das hört sich nicht uneingeschränkt idyllisch an, sondern auch etwas gefährlich und auf alle Fälle geheimnisvoll. Die meisten Menschen unserer Zeit empfinden jedoch kaum noch ein mystisches Erschauern, wenn sie, zum Beispiel, ins Wasser des Wörther Weiher steigen. Erholung, Abkühlung und sportliche Betätigung sind die profanen Dinge, die man heutzutage von einem Teich erwartet. Doch eines ist trotz allem geblieben: die Schönheit der Natur am Weiher. Der Anblick der pinken Seerose ist ein ästhetisches Erlebnis, schöner als gemalt. Und selbst, wenn man mit dem trockenen Auge des Botanikers auf diese nymphaea rubra blickt, geht das einem durchs Gemüt. Diese Seerosenart stammt aus Ostindien! Es ist geheimnisvoll, wie sie ins Sempttal gelangt ist.

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