Die Dorfener Sozialdemokraten sehen angesichts der Popularität des Rechtspopulismus - und sicher auch wegen des Popularitätsverlusts der bayerischen SPD - dringenden Handlungsbedarf. Von einem etwas anderen als sonst üblichen Diskussionsabend erhofft sich die Dorfener SPD einen erfrischenden und ermunternden Erkenntnisgewinn. Und das geht so: Am Montag, 30. Januar, wird Stadtrat Heiner Müller-Ermann beim Diskussionsabend "Politik oder Trump" im Gasthaus am Markt nur eine kurze, zehn Minuten lange Einführung halten. "Anschließend haben eine Stunde lang ausschließlich die Gäste das Wort - wir Sozialdemokraten hören nur zu", heißt es in der Ankündigung. Nach dieser Stunde diskutieren dann alle gemeinsam und "hoffentlich kommt es zu ersten Ideen, wie wir wieder die Politik an die erste Stelle setzen können - gegen die gefährlichen Bestrebungen der Populisten und Neoliberalen."
Die Dorfener SPD schreibt in der Einladung selbstkritisch, dass "die demokratischen Parteien von vielen als verstaubte und unangenehme Organisationen angesehen werden". Doch diese Einsicht mache zugleich ziemlich ratlos. Denn für Sozialdemokraten sei "Politik immer noch die Frage: Wie wollen wir morgen leben, welche Welt wollen wir unseren Kindern und Enkeln hinterlassen?" Darüber müsse man - solang niemanden etwas Besseres einfallen - in demokratischen Parteien diskutieren, anders gehe es nicht.
Womöglich aber, so die Überlegung der Dorfener SPD, lasse sich die Art des Diskutierens ändern und daraus ein Gewinn ziehen. Denn, "wenn einem Metzger die Kundschaft wegbleibt, muss er seine altgewohnten Rezepte überprüfen", und dasselbe gelte nun eben auch für die SPD. Fast flehentlich geht da die "ganz eindringliche" Bitte an den Bürger, "uns bei dieser Diskussion zu helfen": "Was finden Sie schlecht, was finden Sie gut an unserer Partei?" Die Dorfener Sozialdemokraten freuen sich auf eine "spannende Diskussion".