Am Domberg in Freising:Trillerpfeifen und Mundschutz

Von Nadja Tausche, Freising

Im Vorfeld des Schlossgesprächs am Domberg in Freising haben Mitglieder von Plane Stupid Germany gegen die dritte Startbahn demonstriert. Mit Trillerpfeifen und Plakaten empfingen die Demonstranten die CSU-Politiker, Mund- und Gehörschutz sowie Schutzanzüge sollten symbolisieren, wie eine dritte Startbahn die Belastung durch Feinstaub und Lärm in der Region vervielfachen würde.

Es war die 45. Demonstration des Netzwerks laut Organisator Ludwig Grüll. Seit 13 Jahren protestiert Plane Stupid gegen eine dritte Startbahn. Grüll stört vor allem, dass die CSU das Thema vom Wahlkampf ausgeschlossen hat. Wie solle er denn wissen, wen er wählen soll, wenn die Parteien ihre Position zur dritten Startbahn nicht vor der Landtagswahl deutlich machen, fragt er. Eine andere Teilnehmerin wohnt 1,5 Kilometer Luftlinie vom Flughafen weg. Die Flugzeuge starten teilweise im 90-Sekunden-Takt, und sie höre alles, meint sie. Die Frequenz würde sich mit einer dritten Startbahn erhöhen, meint ein anderer Teilnehmer: Damit werde das Fliegen noch bequemer und billiger.

Es gehe es um die Art, wie man die Kritik übermittelt, findet Ozan Iyibas, Mitglied des CSU-Kreisvorstands. Er sei gegen eine dritte Startbahn und stehe mit dieser Meinung in der Partei nicht alleine da: "Die gesamte CSU im Landkreis Freising ist sowohl auf Kreisvorstands- als auch auf Kreistagsebene gegen die Startbahn", sagt Iyibas. Er wünsche sich eine parteiübergreifende Veranstaltung, sagt Iyibas: Wenn bei den Demonstrationen die Politiker als "Heimatzerstörer" beschimpft werden, könne er sich da nicht dahinter stellen.

© SZ vom 26.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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