Alle Neuntklässler durften mitmachen:Kreativ austoben

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Die Freisinger Realschule Gute Änger veranstaltet zum ersten Mal eine Projektmesse. Die Schüler dürfen ihre Arbeiten ihren Eltern, Freunden und Lehrern präsentieren

Von Merle Hülskemperund Simona Bliznakova, Freising

Zum ersten Mal seit ihrem Bestehen hat die Freisinger Realschule Gute Änger eine Projektmesse veranstaltet, an der alle Neuntklässler der Schule ihre kreativen Projekte ihren Eltern und Freunden sowie Lehrern präsentieren durften. Da die neue Schule sich noch im Aufbau befindet, sind die diesjährigen neunten Klassen die ersten, die ihre Arbeiten zur Schau stellen dürfen. Für die Projekte wurden 23 einzelne Stände aufgestellt, welche die zu dritt oder viert zusammengesetzten Schülergruppen selbst mit ihren Materialien gestaltet hatten.

Jeder Lehrer habe seinen Schülern eine Auswahl an Themen gegeben, erklärte die Schulleiterin der Realschule Gute Änger, Andrea Weigl. Drei Monate hätten die Schüler zur Verfügung gehabt, um über das Thema zu recherchieren, ihr Projekt auszuarbeiten, es schließlich abzugeben und zu erklären. Dazu erstellten sie ebenfalls eine schriftliche Mappe über den Arbeitsprozess. Im Laufe der Veranstaltung ließen sich die Lehrer die einzelnen Projekte von den Schülergruppen präsentieren, stellten gegebenenfalls Fragen und benoteten schließlich die Arbeiten.

Die Projekte erstreckten sich von Bereichen wie Geschichte und Fantasy, über Technik und Nachhaltigkeit, bis hin zu Bereichen wie Mathe, Physik sowie Gaming. Die Schüler und Schülerinnen arbeiteten zum Beispiel mit dem bekannten und erfolgreichen Videospiel "Minecraft". In diesem Videospiel findet sich der Spieler in einer computererstellten Welt wieder, in der er sich kreativ austoben und mit Hilfe von Blöcken Gebäude wie Häuser, Schlösser, aber auch Fahrzeuge und vieles mehr bauen kann. Die dreiköpfige Schülergruppe verband dieses in der Freizeit gern benutzte Computerspiel mit ihrer Schule, in dem sie das Schulgebäude detailgetreu nachbauten.

Wie vielseitig diese Projektmesse war, zeigte sich auch am direkt gegenüber aufgebautem Stand, der sich mit der Situation von Freising im Zweiten Weltkrieg befasste. Dort stellte die Schülergruppe mit Hilfe von Tagebucheinträgen von Zeitzeugen ihr Thema authentisch dar, informierte über die Situation am Anfang und am Ende des Weltkrieges in der Stadt Freising.

Auch Harry-Potter-Fans waren bei der Projektmesse gut aufgehoben, die mit Hilfe einer Schülergruppe einen Einblick in das von der Autorin J. K. Rowling ausgedachte Spiel Quidditch im realen Leben verschaffte. Umgesetzt wurde das Projekt durch eine Runde Quidditch in der Sportstunde mit den Fünftklässlern der Realschule. "Es hat super funktioniert", teilte die Schülergruppe mit.

Viel Mühe in ihrer Recherche hat sich die Gruppe von Franziska, Patricia, Laura-Sophie und Alina gegeben. Ihr Thema lautete "Modernes Restekochen im Haushalt". Mit selbst gemachten Snacks und Vorschlägen für Rezepte aus Resten versuchten die Mädchen ihre Besucher zu überzeugen, dass nicht alle Überreste weggeworfen werden sollen. Mit erschreckenden Fakten über die Lebensmittelverschwendung in Deutschland sowie auf der ganzen Welt möchten die Mädchen nicht nur zeigen, dass es wichtig sei, darauf zu achten, sondern auch sie zum Respekt zum Mitmenschen auffordern, erläutern sie. "Wir haben uns für dieses Thema entschieden, weil vielen Leuten nicht bewusst ist, wie viel weggeworfen wird. Ein Drittel der Lebensmittel, die auf der ganzen Welt produziert werden, landet im Müll. Damit kann 2,7-mal jeder am Hunger sterbende Mensch gerettet werden", sagte Franziska.

Umweltfreundlichere Lösungen für das alltägliche Leben hat eine weitere Gruppe herausgearbeitet, aber diesmal nicht durchs Kochen, sondern durch neue Technik. Mit dem 3D-Drucker in ihrer Schule haben die Realschüler eine Handyhülle, sowie einen Messlöffel gedruckt und somit einen Ersatz für die Hüllen aus Silikon oder Plastik gefunden. Nicht alle Filamente seien jedoch umweltfreundlich. Es gebe auch schädigende, erläutern die Schüler. Die würden eben öfter gekauft, weil sie billiger seien.

© SZ vom 01.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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