Der Gemeinderat hat die Änderung für das umstrittene Baugebiet auf der Bernock-Wiese im Süden der Attinger Siedlung mit großer Mehrheit beschlossen und die Verwaltung angewiesen, mit dem Plan ins Aufstellungsverfahren zu gehen. Der Bauträger, die Firma Wohnwerk und deren Geschäftsführer Bernhard Schäbel, hatte dem Gemeinderat eine Reihe von "Hausaufgaben" vorlegen müssen, nachdem Anwohner das Projekt wegen der hohen Verdichtung kritisiert hatten. So wurde die lange Gebäudezeile aufgelockert und stärker versetzt geplant, damit der Eindruck eines wuchtigen Wohnblocks abgemildert wird. In einem Punkt blieb Schäbel jedoch hartnäckig: Die Zahl der Wohneinheiten wird voraussichtlich bei 45 bleiben. Wenn er die Zahl der Wohnungen, wie von der Gemeinde gefordert, auf 35 abspecken müsse, sagte er im Bauausschuss, dann würde er Grundrisse von bis zu 120 Quadratmetern je Wohnung erhalten. Und solche große Wohnungen seien auf dem Markt kaum verkäuflich, weil man dafür Preise von 400 000 bis 500 000 Euro verlangen müsste.
Der Bauausschuss hatte sich Ende August mit der Thematik bei einem Ortstermin befasst, nachdem die Anwohner gegen das Projekt Beschwerde eingelegt hatten. Sie vertraten die Auffassung, dass es sich nicht in die Nachbarschaft einfüge, die überwiegend aus Einfamilienhäuser bestehe. Zum Ortstermin hatte Geschäftsführer Schäbel ein Lattengerüst errichten lassen, um die Dimension der Häuserzeile zu veranschaulichen. Der Bauausschuss teilte in diesem Zusammenhang die Bedenken der Anwohner und verpflichtete Schäbel, den Hang so weit abzugraben, dass die Traufwandhöhe niedriger werde. Diese Vorgabe hatte Schäbel zwar mit einer neuen Planung erfüllt, aber von den 45 Wohneinheiten wollte er nicht abrücken. Er werde zwar 120 Quadratmeter große Wohnungen auf dem Markt anbieten, wenn sie aber unverkäuflich seien, werde er auf jeweils zwei mal 60 Quadratmeter umplanen. In diesem Fall werde er die Zahl der Wohneinheiten bei 45 belassen müssen.