217 Kinder werden derzeit unterrichtet:Hängepartie

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Der Verein "Mibikids" organisiert Deutschkurse, doch die Finanzierung ist schwierig

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Seit 2010 gibt es den Verein "Mibikids" in Freising, der sich um die Sprachförderung von Kindern mit Migrationshintergrund kümmert, um ihre Integration zu erleichtern. Jährlich steigende Teilnehmerzahlen und vier Unterrichtsstandorte in Freising, Moosburg, Neufahrn und seit diesem Jahr auch in Nandlstadt beweisen, dass der Verein eine Erfolgsgeschichte vorzuweisen hat. Und dennoch: "Unsere Finanzierung ist jedes Jahr wieder ein echte Hängepartie", sagte der Vereinsvorsitzende Samuel Fosso.

Die Mibikids finanzierten sich nach wie vor über Spenden, erklärte Samuel Fosso. Lediglich die Stadt Moosburg und die Gemeinde Neufahrn beteiligten sich mit einem Defizitausgleich von einem Drittel beziehungsweise einem Viertel der Kosten. Der Landkreis Freising indes fühle sich weiterhin nicht zuständig, so Fosso. So stünden für das Schuljahr 2016/17 den bisherigen Einnahmen von 5700 Euro geschätzte Ausgaben von 47 000 Euro für eine 20-Stunde-Teilzeitkraft, Miete, Unterrichtsmaterialien und Aufwandsentschädigungen für die ehrenamtlichen Gruppenleiter gegenüber. Derzeit habe der Verein drei Fördermitglieder, die sich mit 2300 Euro pro Jahr beteiligten, fest einkalkulieren könnten die Mibikids auch eine jährliche Spende in Höhe von 3000 Euro von der FMG. "Aber da fehlt noch etwas bis zu den 47 000 Euro", sagte Fosso. Besonders erfreulich seien Spendenaktionen wie die des Josef-Hofmiller-Gymnasiums. "Die Schüler haben bei einem Spendenlauf 10 000 Euro für uns sammeln können." Grundsätzlich sei die Zusammenarbeit mit den Schulen und Kindergärten erfreulich gut. Oft werde das Mibikids-Angebot den Eltern direkt von den Lehrer empfohlen. 2016 seien die Mibikids wieder mit Rekordzahlen ins neue Schuljahr gestartet. Aktuell erteile der Verein Deutschstunden für 217 Kinder, weitere 32 stünden auf der Warteliste. Dennoch sei der große Teilnehmeranstieg der ersten Jahreshälfte abgeflacht und damit für den Verein beherrschbar. Die stärkste Gruppe der Kinder, die bei den Mibikids Deutsch lernten, seien die Zuzügler aus osteuropäischen Ländern und nicht Kinder von Asylbewerbern.

© SZ vom 26.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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