21 Haltestellen:Dorfener Stadtbus geht in Probebetrieb

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Das Wailtl-Tor bildet das A, durch das der Bus hindurchfährt. Stadtrat Martin Heilmeier missfiel dabei, dass das Dorfener Wappen fehlen würde. (Foto: Stadt Dorfen)

Von 1. Oktober an soll ein Jahr lang ermittelt werden, ob das Angebot von den Bürgern angenommen wird. Das Konzept ist an das erfolgreiche Taufkirchener Modell angelehnt

Von Thomas Daller, Dorfen

Dorfen führt zum 1. Oktober probeweise eine Stadtbuslinie ein. 21 Haltestellen werden im 30-Minuten-Takt dabei angefahren. Die einfache Fahrt kostet lediglich einen Euro, Kinder unter sechs Jahren fahren kostenlos mit. Das Konzept lehnt sich im Wesentlichen an das des Taufkirchener Gemeindebusses an, der im September 2013 gestartet ist und sich als Erfolgsmodell erwiesen hat. Der Dorfener Stadtrat hat in der Sitzung am Mittwoch Abend den Start des Probebetriebs einstimmig beschlossen.

Der Kleinbus für acht Fahrgäste soll montags bis freitags von 8.30 bis 17 Uhr seine Runden drehen. Wie in Taufkirchen wurde ein 30-Minuten-Takt gewählt, weil er für die Fahrgäste gut einprägsam ist. Innerhalb dieser halben Stunde 21 Haltestellen anzufahren, ist für das beauftragte Busunternehmen Kalb zu schaffen. Dem Fahrer soll sogar noch Zeit bleiben, Rollatoren oder Kinderwägen in den Kofferraum einzuladen, weil der Bus nicht barrierefrei ist. Auch in Taufkirchen hat man sich während der Probezeit mit einem nicht barrierefreien Bus beholfen. Erst als die Linie dauerhaft in Betrieb genommen wurde, hatte der Taufkirchener Busunternehmer Rudi Nagl genug Investitionssicherheit, eigens einen neuen Bus mit Rollator-Rampe anzuschaffen.

Die Idee einer Stadtbuslinie in Dorfen ist nicht neu. Bei der Seniorenbefragung 2011 war von vielen älteren Mitbürgern eine City-Buslinie gewünscht worden. Im Frühjahr 2013 war dann auf Initiative von Seniorenreferentin Doris Minet (ÜWG) eine Kleinbusverbindung vom nördlichen Teil der Stadt zu den Einkaufsmärkten am Bahnhof getestet worden. Allerdings gab es in der sehr kurzen Probezeit von März bis Mai 2013 täglich nur je eine Busfahrt hin und zurück. Die Nachfrage war so gering, dass die Linie nicht über die kurze Testphase hinauskam. Bei diesem erneuten Anlauf ab 1. Oktober will man nun mehr Öffentlichkeitsarbeit betreiben. So soll es eine kostenlose Einführungswoche geben, der Fahrplan soll auf der Homepage der Stadt Dorfen, im Amtsblatt der Stadt und im Fahrplanheft des Landkreises erscheinen. Außerdem beteiligt sich der Förderkreis mit einer Aktion Ende Oktober, bei der es ab einem Einkauf in Höhe von 20 Euro eine Einzelfahrkarte gratis gibt.

Die jährlichen Betriebskosten des Stadtbusses sind auf 41 000 Euro veranschlagt. Einen Teil dieser Kosten will man wieder hereinholen, indem man den Bus als Werbefläche zur Verfügung stellt. Insbesondere die Dorfener Banken und die Stadtwerke Dorfen hat man als potenzielle Werbepartner dabei ins Auge gefasst.

Die Fahrstrecke verläuft vom Marienstift über das Schulzentrum, Dammerlberg zum Unteren Marktplatz, dann weiter Richtung Isener Siedlung, Rathausplatz, Galgenwiese, Bahnhof und Stiftlring zur Gartenstraße, zum Krankenhaus und zurück zum Marienstift. Neben der einfachen Fahrt gibt es Tages-, 10er-, Wochen- und Monatskarten. Kinder bis 16 Jahre zahlen die Hälfte.

In der Stadtratssitzung gab es zum Stadtbus keine kritischen Stimmen, sondern lediglich eine Diskussion, ob man für Senioren oder Schwerbehinderte weitere Kostenermäßigungen beschließen sollte. Als sich herausstellte, dass Schwerbehinderte grundsätzlich ein Recht auf kostenlose Beförderung haben, galt dieser Punkt als erledigt. Stadtrat Martin Heilmeier (liste West) beantragte dann noch ein anderes Logo, weil das Stadtwappen nicht enthalten sei. Der Antrag wurde jedoch mehrheitlich abgelehnt, weil sich dadurch der Start des Probebetriebs verzögern würde. Darüber hinaus sei das Wappen nicht erforderlich, weil der Bus nur in Dorfen fahre und somit ohnehin als Dorfener Bus erkannt werde.

© SZ vom 04.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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