2018 soll Baubeginn sein:Ausbau der Klinik Wartenberg

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Das auf geriatrische Medizin spezialisierte private Krankenhaus erhält für eine Modernisierung 7,3 Millionen Euro Zuschuss vom Staat. Durch einen Neubau erhöht sich die Kapazität um 25 Prozent auf 224 Betten

Von Florian Tempel, Wartenberg

Die Klinik Wartenberg modernisiert und erweitert sich. Das private Krankenhaus, dass auf geriatrische Medizin spezialisiert ist, plant den Bau eines neues Bettenhauses für 60 Patienten. Momentan hat die Klinik 178 Betten für Akutkranke und Reha-Patienten. Durch den Neubau erhöht sich die Bettenkapazität der Klinik um 25 Prozent auf 224 Betten. Der Freistaat Bayern fördert das Projekt mit 7,3 Millionen Euro. Die Gesamtkosten der Modernisierung und Erweiterung liegen laut Angaben der Geschäftsleitung der Klinik Wartenberg bei etwa 16 Millionen Euro. 2018 soll Baubeginn sein, 2020 der neue Trakt eröffnet werden.

Von den Erweiterungsplänen der Klinik Wartenberg war bislang nichts öffentlich bekannt. Bis das Abgeordnetenbüro von Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) am Mittwoch eine Pressemitteilung mit der Überschrift "7,3 Millionen für Klinik Wartenberg" verschickte. Darin heißt es, dass der Ministerrat der Staatsregierung "22 neue Bauvorhaben an bayerischen Krankenhäusern" mit einem Gesamtvolumen von 349 Millionen Euro genehmigt habe. Dass eines der Neubauprojekte davon die Klinik Wartenberg betrifft, findet Ministerin Scharf besonders positiv: "Ich freue mich sehr über den Investitionsschub für unseren Landkreis, für den ich mich eingesetzt habe. (. . .) Durch diese Anschubinvestitionen stärken wir besonders unseren ländlichen Raum und schaffen vor Ort wichtige Arbeitsplätze."

Wofür die Klinik Wartenberg die 7,3 Millionen Euro vom Freistaat erhält, erklärte dann Klinik-Geschäftsführer Constantin von Stechow. Einige Patientenzimmer in älteren Gebäuden "sind nicht mehr ganz zeitgemäß". Sie haben zum Beispiel kein eigenes Bad. Da sei es doch an der Zeit "moderner zu werden", sagte Stechow. Also soll neu gebaut werden, ein zusätzliches Bettenhaus am einen oder am anderen Ende des bestehenden Klinikkomplexes. Wo und wie angebaut wird, sei aber noch nicht entschieden, sagte Stechow. Nur "das Raumprogramm" sei nun schon mal genehmigt. In öffentlichen Ausschreibungen, die noch in dieser Woche rausgehen sollen, werden die Architekten und Fachplaner gesucht, die den Neubau entwerfen und im Detail planen sollen.

Da das neue Gebäude 60 Patientenbetten haben wird, aber nur 14 Betten in älteren Patientenzimmern wegfallen sollen, wird es nach dem Neubau unterm Strich 46 Betten mehr in Wartenberg geben als bislang. Formal wird aber nicht die Erweiterung des Klinikums vom Staat gefördert, sondern eine Modernisierung bestehender Strukturen. Die Zuschüsse im Rahmen des staatlichen Krankenhausbauprogramms, so Stechow, gebe es nur für die Abteilung Akut-Medizin, die in der Klinik Wartenberg lediglich 48 Betten umfasst: 38 in der internistischen Station und zehn Plätze auf der Palliativstation. Auch nach dem Bau und der Inbetriebnahme des neuen Bettenhauses werde die Zahl der Akutbetten bei 48 Stück bleiben, sagte Stechow.

Der Großteil der Betten in der Klinik Wartenberg, momentan 130 Stück, sind hingegen für Reha-Patienten vorgesehen. Reha-Kliniken werden jedoch grundsätzlich nicht mit staatliche Zuschüssen aus dem Krankenhausbauprogramm bedacht. Dass es nach der staatlich geförderten Modernisierung der Akutabteilung in Wartenberg mehr Betten für Reha-Patienten geben wird, ist gewissermaßen nur ein positiver Nebeneffekt. Stechow betonte dabei eines: "Das ist das erste Mal, dass wir öffentlich gefördert werden."

Die Klinik Wartenberg ist seit mehr als hundert Jahren im Besitz der Familie Selmair. 1881 bis 1925 war sie eine Lungenheilanstalt, danach bis 1974 ein Sanatorium und ab 1975 Fachklinik für Innere Medizin. Vor 20 Jahren wurde eine Abteilung für geriatrische Rehabilitation eröffnet, 2001 folgte ein Abteilung für Onkologie, Schmerz- und Palliativmedizin. Seit 2003 ist eine Familienstiftung Hauptgesellschafter. Mit 300 Mitarbeitern ist die Klinik der größte Arbeitgeber in Wartenberg. Laut Stechow ist sie zudem bayernweit das Krankenhaus mit den meisten geriatrischen Fällen.

© SZ vom 21.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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