10 Jahre Uferlos:Etabliert in Freising

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Das Festival startet und feiert zehnjähriges Bestehen

Von Gudrun Regelein., Freising

Für viele Freisinger ist es das Highlight des Jahres. Das Uferlos-Festival startet an diesem Freitag um 16 Uhr, und es ist auch für seine Macher ein ganz besonderes Datum, kann das "nachhaltige und faire" Event in diesem Jahr doch sein zehnjähriges Bestehen feiern. Das nicht gerade erfolgreiche Frühlingsfest, das dem Uferlos vorangegangen war, sollte durch etwas Neues ersetzt werden. "Wir saßen zusammen und haben uns überlegt, was wir machen könnten", erzählt Vipo Maat, einer der Uferlos-Macher. Friedlich sollte es sein und für jedermann geeignet. Mit dem Uferlos schuf man 2009 ein Event, das regionalen Künstlern, aber auch nationalen und internationalen Musikern eine Bühne bietet. Auf den Namen "Uferlos" kam Maat, als er auf dem Festivalgelände stand, das eingebettet zwischen der Moosach und der Isar liegt. "Außerdem hieß die erste Freisinger Band, von der ich gehört hatte, Uferlos."

Das Uferlos sei eine Plattform für gute Ideen, sagt er. Das Konzept fand bei der Stadt Freising Anklang, das erste Uferlos ging im Mai 2009 über die Bühne. Damals mit den Jumpin' Jacks als Eröffnungsband. Schon im ersten Jahr zählte das Festival nicht wenige Besucher, die Mischung aus Kultur und das bunte, häufig alternative angehauchte Angebot beim "Markt der Möglichkeiten" wurde gut angenommen. Die Besucherzahlen stiegen immer weiter an, mittlerweile sind es jährlich 90 000 bis 100 000 Gäste, darunter viele, die mehrmals kommen. "Wie viele es letztendlich sind, ist vom Wetter abhängig, das muss mitspielen", sagt Maat.

Denn je schöner das Wetter ist, umso mehr Menschen kommen - und trinken etwas. Über den Getränkeverkauf finanziere man sich, zumindest zum Teil. Der andere Teil kommt von Sponsoren und aus der Standmiete. Von den Besuchern werden keine Eintritte verlangt - außer für die Konzerte in der Luitpoldanlage, in diesem Jahr tritt dort Michael Mittermeier auf -, alle anderen Veranstaltungen sind kostenlos. Betriebswirtschaftlich gesehen sei das Festival nicht rentabel, sagt Mit-Organisator Thomas Sedlmeier. "Wir hoffen immer, dass etwas übrig bleibt. Aber ein Vermögen verdienen wir damit ganz sicher nicht." In den Anfangsjahren wurde sogar ein größeres Minus eingefahren, damals stand es auf der Kippe, ob es das Uferlos weiterhin geben würde. Dass beim Debüt kein Gewinn erzielt würde, damit wurde noch gerechnet. Aber auch im zweiten Jahr spielte das Wetter nicht mit. 2010 betrug das Defizit etwa 20 000 Euro, die Veranstalter baten die Stadt Freising, der sie ja auch noch die Platzmiete schuldeten, um Unterstützung. Nach langem Hin und Her einigte sich die Stadt mit den Veranstaltern auf eine niedrigere Pacht, eine Umsatzbeteiligung der Stadt und den Status als offizieller Sponsor.

Es ging weiter mit dem Uferlos. Vipo Maat bezeichnet die Organisation als Kraftakt, trotz der gewonnenen Routine. Eigentlich seien er und Sedlmeier - beide sind berufstätig und haben Familie - das ganze Jahr über mehr oder weniger mit der Planung beschäftigt. "Nach dem Uferlos ist vor dem Uferlos", sagt Maat. Alleine die Nachbereitung dauere zwei Monate. Im späten Sommer überlege er sich bereits, welche Bands und Gruppen man einladen könne. Rückt der Termin näher, helfen etwa 200 Kräfte mit, einige nehmen sich dafür extra Urlaub. "Es ist eben unser Festival", sagt Maat. "Das ist kein Volksfest und keine Bierzeltveranstaltung. Kultur ist uns wichtig", betont Maat. In diesem Jahr gebe es auch eine Kleinkunstbühne, darauf freut er sich besonders. "Vom Gigantismus wegzukommen, kleine, feine und auch leisere Veranstaltungen anbieten zu können, ist mir wichtig", betont Maat. "Mich freut es, dass wir es geschafft haben, das Festival zehn Jahre lang am Laufen zu halten." Für ihn sei der erste Abend ein besonderer Moment, sagt Sedlmeier: "Wenn ich im Biergarten sitze, alles rund läuft, fällt die Anspannung ab."

Das Programm findet sich unter www.uferlos-festival.de/programm.

© SZ vom 04.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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