Erdbeeren und Blattgold:Dekadenter und schädlicher Luxus

" Fruchtiger Luxus" vom 4./5. Juli:

Hat es sich noch nicht herumgesprochen, dass man Erdbeeren am besten nur während der Saison und dann aus der Region isst? Hier werden Erdbeeren außerhalb der deutschen Saison aus dem Ausland herbeigeschafft. Im Verhältnis zur Portionsgröße - fünf Stück - wird Riesenaufwand getrieben mit Kühlakkus, dekorativen Schachteln, die vermutlich in den Müll fliegen, und Versand in ganz Deutschland. Dann werden die Früchte auch noch mit Blattgold dekoriert. Um Geschmack geht es dabei nicht - wer ein sensationelles Geschmackserlebnis will, isst Erdbeeren pur, frisch von der Staude -, sondern nur darum, dass sich übersättigte Menschen mit sinnlosem Luxus einen Kick geben. Die geschäftstüchtige Dame und Kunden können kaum behaupten, nicht zu wissen, dass der Goldabbau mit massiven Umweltschäden einhergeht, dass dafür Wald vernichtet und Flüsse mit Quecksilber vergiftet werden. Die SZ bejubelt hier eine durch und durch klima- und umweltschädliche Geschäftsidee. Susanne Tillich, München

© SZ vom 10.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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