Entwicklung am Ostbahnhof:Angenehmes Umfeld

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Der Konzern Rohde & Schwarz investiert etwa 35 Millionen Euro im Werksviertel

Von Alfred Dürr

Aktuell handelt es sich um den Rohbau eines Komplexes für die Entwicklung von Geräten aus dem Bereich der Mess- und Funktechnik, schon bald folgen weitere Großprojekte: Schritt für Schritt setzt das Münchner Traditionsunternehmen Rohde & Schwarz die Modernisierung seines Firmenareals fort. Rund 35 Millionen Euro investiert der weltweit agierende Elektronikkonzern in das neue Technologiezentrum. Ende des Jahres soll es bereits bezugsfertig sein.

Rohde & Schwarz ist der größte Arbeitgeber und zweitgrößte Grundeigentümer im sogenannten Werksviertel, aber auch einer der wichtigsten Akteure bei der Entwicklung des gesamten Quartiers hinter dem Ostbahnhof. In dem ehemaligen Industriegebiet hatten sich nach dem Krieg auch Firmen mit bekannten Namen niedergelassen: Pfanni, Zündapp, Konen, Optimol und eben Rohde & Schwarz.

In den Siebzigerjahren gaben viele Betriebe diesen Standort auf. Der "Kunstpark Ost" mit seinen Lokalen und anderen Einrichtungen war weit über München hinaus bekannt. Nun entsteht ein neues Viertel mit einer ungewöhnlichen Mischung aus Gewerbe und Kultur, Wohnungen und Hotels sowie vielen Grünflächen. Auch das Konzertsaal-Gebäude soll seinen Platz im Werksviertel haben. "Das begrüßen wir sehr", sagt Stephan Georg Kahl, Chef der R&S Immobilienmanagement GmbH. Die Standort-Entscheidung bedeute eine zusätzliche Aufwertung für das Werksviertel.

Bereits seit der Jahrtausendwende arbeitet der Hightech-Konzern an der Umwandlung des einst mit Hallen und Altbauten sehr verschachtelt strukturierten Geländes in einen zeitgemäßen Büro- und Forschungscampus. 2005 gab das Unternehmen mit der Eröffnung des ersten Forschungszentrums an der Ampfingstraße, das der Münchner Architekt Lutz Heese entworfen hatte, ein deutliches Signal in Richtung Wachstum und Innovation. Immerhin umfasst das Gebäude die Fläche von eineinhalb Fußballfeldern.

Im Juni 2013 wurde ein 60 Millionen Euro teurer Bürokomplex mit Forschungslabors und Kantine fertig. Die Architektur stammt von dem renommierten Büro KSP Jürgen Engel. Nun folgte also das Richtfest für das "Technologiezentrum II" des Düsseldorfer Büros RKW Rhode Kellermann Wawrowsky. Es bietet Platz für 600 Beschäftigte. Auffällig wird die Aluminium-Lamellenstruktur der Fassade sein. Durch sie scheinen die großzügig begrünten Balkonzonen hindurch. Mit ansprechender Architektur wolle man den Hightech-Spezialisten in ihren Büros und Labors nicht nur ein funktionales, sondern auch ein angenehmes Arbeitsumfeld bieten, sagt Kahl.

Das Werksviertel solle ein lebendiges Quartier ohne tote Bürowelten werden, sagt der Immobilien-Manager. Ein weiteres Bauvorhaben nimmt konkrete Formen an: das geplante Geschäftszentrum namens Plaza, das unmittelbar an das Firmengelände angrenzt. "Für uns ist das ein Prestigeprojekt", sagt Kahl. R&S Immobilien entwickelt hier die Flächen für Einzelhandel, Büros und zwei Hotels. Im Plaza-Erdgeschoss sollen Läden untergebracht werden. Generalmieter wird Vinzenz Murr. Vorgesehen sind in dem Komplex außerdem ein Fitnessstudio und eine Kletterhalle. Das britische Büro Chapman Taylor ist für die architektonische Planung zuständig. Baubeginn ist voraussichtlich Anfang 2017. Zwei Jahre später soll dieses Projekt fertig sein.

© SZ vom 29.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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