Endlich Wochenende:Klassik, Kunst und Kulinarisches

Lesezeit: 2 min

Kurz bevor der Weihnachtswahnsinn Münchens Wochenendgestaltung erfasst, bleibt Zeit für spätherbstliche Experimente.

Sara Zinnecker

Endlich Freitagabend! Doch was tun? Das kann natürlich jeder selbst entscheiden, doch ein paar Anregungen können nicht schaden. Die sueddeutsche.de-Redaktion stellt jeden Freitag ihr perfektes Wochenende vor.

Clubtour durch München
:"Ich glaub', die Party wird groß!"

Neuer Schwung auf Münchens Tanzflächen: In den vergangenen Monaten haben in der Innenstadt jede Menge neuer Clubs eröffnet. Die Geschichte einer Münchner Nacht.

Lisa Sonnabend und Beate Wild

Freitag, 17.45 Uhr

Den Computer fahre ich heute ein wenig früher als gewöhnlich herunter. Ich muss die S-Bahn erwischen, um rechtzeitig an der Abendkasse des Nationaltheaters am Max-Joseph-Platz Schlange zu stehen. Denn dort sind Karten, die bis 15 Minuten vor Vorstellungsbeginn nicht regulär verkauft werden, für Studenten, Azubis oder Schüler günstig zu haben - der Reihe nach, natürlich, und nur, solange der Vorrat reicht. Wenn meine Freundin und ich Glück haben, werden wir uns in den nächsten drei Stunden in die Welt der Pharaonen versetzen lassen können, bei wunderbarer Musik von Giuseppe Verdi. Aida habe ich zwar schon einmal in Berlin gesehen, doch die Inszenierung heute Abend soll anders sein, puristisch-modern.

Freitag, 23 Uhr

Der Platzhirsch (Rosental 8) ist dann der richtige Ort, um den Abend stilvoll ausklingen zu lassen. Denn mit seinen dicken roten Teppichböden, den voluminösen Ballonlampen und dem klassischen Mobiliar ist das Café selbst ein wenig Oper. Freilich, die Musik bricht mit der Szenerie: Denn bis drei Uhr morgens ist mit DJ Valdez funkiger Retrosound angesagt.

Samstag, 11 Uhr

Das Motto für den heutigen Tag lautet: spätherbstliches München. Mit meiner Kamera werde ich in Nymphenburg starten, am liebsten im Café Romanplatz bei einer heißen Schokolade. Diese altmodisch-wohlige Szenerie gibt jedes Mal aufs Neue ein gutes Motiv ab. Durch die alten Wohnsiedlungen hindurch werde ich mich dann in Richtung Hirschgarten vorkämpfen. Dem grauen Himmel zum Trotz wird sich vielleicht eine rotglänzende Haustüre, ein schillernder Briefkasten oder eine bunte Litfaßsäule finden - als Farbkleckse für die Fotos, sozusagen. Außerdem bin ich gespannt, ob ich im Gehege neben dem Biergarten diesmal einen Hirsch vor die Linse bekomme.

Samstag, 19 Uhr

Viel frische Luft am Tag und das nächtliche Tanzverbot sind für mich Grund genug, endlich einmal wieder in aller Ruhe und ausgiebig Essen zu gehen. Mit einer Freundin verabrede ich mich bei meinem Lieblings-Inder Sangam in der Franz-Joseph-Straße 28. Das traditionelle Nan-Brot ist dort hauchdünn, das Lammfleisch in Currysoße besonders zart. Spontanbesucher müssen allerdings ihr Glück herausfordern - das Restaurant ist vor allem am Wochenende sehr gut gefüllt.

Sonntag, 10 Uhr

An diesem Sonntagvormittag habe ich einer Freundin aus Japan versprochen, sie in die Neue Pinakothek zu begleiten. In Japan kann man an keinem Tag der Woche für einen Euro ein Museum besuchen, erzählt sie. Deswegen nutzt sie das Angebot in München, so oft sie kann. Malerei aus dem 19. Jahrhundert ist ja bekanntlich nicht jedermanns Sache, aber unser Besuch heute gilt ohnehin einer anderen Sache: Seit dem vergangenen Montag werden alte schwarz-weiß Fotos ausgestellt mit Motiven in und um Neapel. Ich bin neugierig auf ein Neapel, so ganz ohne Müllberge.

Sonntag, 14 Uhr

Ich bin bereit für ein kleines sportliches Intermezzo. Mit drei Freunden treffe ich mich im Beach38° in der Friedenstraße 22c zum Beachvolleyball. Die Halle ist gefüllt mit weichem, warmem Sand, in dem wir "spektakuläre Stunts" wagen - Laienspieler eben, aber ein Riesenspaß. Das Beach38° ist ganzjährig geöffnet, am Wochenende immer von 10 bis 24 Uhr.

Sonntag, 19 Uhr

Ich bin ein zweites Mal an diesem Tag mit meiner Freundin aus Japan verabredet. Sie möchte mir mehr über die Esskultur ihrer Heimat verraten. Wir werden in die J Bar (Maistraße 28) gehen, ein Geheimtipp, wie sie mir versichert. Denn die Küche sei original japanisch und vielfältig. "Es gibt in Japan mehr als Sushi", sagt sie. Sie schwärmt von gegrilltem Fisch, der elegant auf Salatblättern mit Sojasprossen serviert wird. So werde ich mein Wochenende mit einem kulinarischen Experiment ausklingen lassen.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Clubtour durch München
:"Ich glaub', die Party wird groß!"

Neuer Schwung auf Münchens Tanzflächen: In den vergangenen Monaten haben in der Innenstadt jede Menge neuer Clubs eröffnet. Die Geschichte einer Münchner Nacht.

Lisa Sonnabend und Beate Wild
Jetzt entdecken

Gutscheine: