Einstweilige Verfügung:Streit um Markenrechte

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Apassionata-Gründer im Clinch mit Betreiber der Pferdeshow

Von Stephan Handel

Ein Streit zwischen den ehemaligen Geschäftspartnern der Pferdeshow "Apassionata" hat nun auch München erreicht - allerdings zunächst wohl ohne direkte Auswirkungen auf den "Showpalast" in Fröttmaning, in dem Anfang November die neue Show "Equila" Premiere haben soll.

Es geht um einen verzwickten Streit zwischen Peter Massine, der "Apassionata" vor 15 Jahren gründete, und der GmbH, die mittlerweile das Geschäft betreibt. An ihr wiederum hält der chinesische Investor Hongkun International 98,8 Prozent. Massine sagt, ihm gehörten weiterhin der Name Apassionata und die Markenrechte daran. Er verlangt von der GmbH mittlerweile Lizenzgebühren in Höhe von 15 Millionen Euro.

Weil die GmbH aber für den Namen "Apassionata" nicht zahlen wollte, erwirkte Massine am Dienstag beim Landgericht München eine Einstweilige Verfügung (Az: 1 HK O 8136/17). Danach darf die GmbH für ihre Show nicht mehr mit dem Namen Apassionata werben. Gleichzeitig erging eine Einstweilige Verfügung des Landgerichts Hamburg, mit der einem großen Ticket-Händler die Werbung mit dem umstrittenen Markennamen verboten wurde. Peter Massine: "Die aggressiven Aktivitäten des chinesischen Investors und fortgesetzte Angriffe auch gegen meine Person haben im Markt und bei den Partnern der Show zu großen Verunsicherungen geführt. Die beiden aktuell erlassenen einstweiligen Verfügungen sind ein wichtiger Etappensieg auf unserem Weg, die Frage der Markenrechte juristisch endgültig zu klären."

Damit aber noch nicht genug der juristischen Verwicklungen: Am gestrigen Freitag legte die Apassionata GmbH Widerspruch gegen die Einstweilige Verfügung ein. Über diesen Widerspruch soll möglichst bald mündlich verhandelt werden. Solange bleibt die Einstweilige Verfügung bestehen - allerdings mit einer Einschränkung: Die Möglichkeit der Zwangsvollstreckung hat das Gericht zurückgenommen. Das bedeutet, dass Peter Massine im Moment keine Möglichkeit hat, seine Forderungen über das Werbeverbot durchzusetzen.

So verwundert es nicht, dass die Apassionata GmbH zumindest nach außen Gelassenheit demonstriert. In einer Pressemitteilung heißt es, Hongkun International strebe "eine Lösung auf Gesellschafterebene durch eine von ihr initiierte Mediation mit Peter Massine an". Und Nikolaus Job, Geschäftsführer der Apassionata World, die den Fröttmaninger Bau verantwortet, verweist nur auf die Präsentation von "Equila", der neuen Show, am kommenden Mittwoch: "Das wird eine richtig große Sache." Das juristische Hickhack zumindest wird bis dahin noch nicht gelöst sein.

© SZ vom 24.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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