Einbrecherbande gefasst:Wilde Verfolgungsjagd

Nach einer Verfolgungsfahrt durch den Münchner Norden hat die Polizei in der Nacht auf Donnerstag eine albanische Einbrecherbande geschnappt. Entscheidend war der Anruf einer aufmerksamen Nachbarin unter der Notrufnummer 110. Die halsbrecherische Flucht der Bande in einem gemieteten BMW endete buchstäblich in einer Sackgasse. Am vergangenen Wochenende kam es in München zu 18 Einbrüchen. Wie viele davon auf das Konto der gefassten Täter gehen, ist noch offen.

Am Mittwochabend teilte eine Frau aus dem Viertel Am Hart über den Polizeinotruf 110 mit, dass sich mehrere verdächtige Personen auffällig in den dortigen Vorgärten herumtrieben. Eine Streifenbesatzung wollte in der Nähe einen schwarzen BMW kontrollieren, der mit drei Personen besetzt war. Als die Beamten näherkamen, gab der Fahrer plötzlich Vollgas und raste davon - gegen die Fahrtrichtung, über rote Ampeln und mit mehr als 100 Sachen, wie Reinhold Bergmann, Chef des Einbruchskommissariats, berichtet. Als die Flüchtenden mit dem Auto nicht mehr weiterkamen, rannten sie davon. Zwei albanische Staatsangehörige im Alter von 27 und 31 Jahren wurden festgenommen. Der ältere schlug und trat dabei wild um sich. Bei ihnen konnten Einbruchswerkzeug und Bargeld sowie eine Porzellanfigur, die im Nachhinein einem Einbruch zugeordnet werden konnte, sichergestellt werden.

Den dritten Täter, einen 26-Jährigen, fanden die Polizisten in Begleitung einer 31-jährigen Landsfrau gegen 4 Uhr in einem Giesinger Hotel. Noch in der Nacht hatten die Ermittler Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt eingeschaltet und sein Handy in einer nahen Funkzelle orten können. In dem Hotel stellten die Polizisten weitere Beute sicher. Alle vier Bandenmitglieder sind jetzt in Untersuchungshaft.

© SZ vom 17.12.2016 / bm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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