Zum Schutz von Frauen und Kindern:"Totales Gänsehaut-Feeling"

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SPD-Kreisrätin Bianca Poschenriederhat ein Benefizkonzert mit den "Gospelsternen" organisiert

Von Viktoria Spinrad

Gospel auf Deutsch: Was für manche wie ein Widerspruch klingen mag, ist für die Münchner Gospelsterne ein Erfolgsmodell. Mit Liedern wie "Ihr sollt ein Segen sein", "Neben dir" oder "Wieder Lachen lernen" singt sich der Münchner Chor seit 1999 in die Herzen der Zuschauer. Stimmung machen werden die Sänger und Sängerinnen am kommenden Sonntag, 30. September, in Grafing, wo sie ein Benefizkonzert geben. Organisiert hat dies die SPD-Kreisrätin und Zornedings Zweite Bürgermeisterin Bianka Poschenrieder. Sie verrät vorab, wie sie die Gospelsterne in den Landkreis geholt hat - und gibt Einblick in ihr eigenes Gesangstalent.

Frau Poschenrieder, die Gospelsterne sind Gewinner des Gospel Award und bundesweit ein Name; ihr Leiter Eric Bond ein bekannter Komponist und Produzent. Wie haben Sie es denn geschafft, die Gruppe für ein Konzert im Landkreis zu gewinnen?

Bianka Poschenrieder: Tatsächlich kenne ich ein Mitglied der Gospelsterne: Meine alte Kindergartenfreundin ist eine der Sängerinnen, eine wahnsinnig gute übrigens!

Die Gospelsterne bestehen aus fast 100 Sängerinnen und Sängern. Ist in der Grafinger Kirche überhaupt Platz für so viele Stimmgewalten?

Wollen auch das Publikum in Grafing mit Spirituals in deutscher Sprache begeistern: die "Gospelsterne" aus München. (Foto: Ulla Baumgart)

Das könnte schon eng werden, wenn alle kämen. Aber mal ist jemand verhindert oder heiser, sodass eigentlich immer "nur" 60 bis 80 zusammen auftreten. Weil es so viele sind, werden die Chor-Techniker schon mittags nach Grafing reisen, um eine Stufenbühne aufzubauen.

Aber das alles doch nicht für lau?

Nein, der Chor bekommt eine Gage. Die wird mit einer großzügigen Privatspende finanziert - mehr möchte ich dazu aber nicht sagen, denn die Spenderin möchte anonym bleiben.

Sie haben angekündigt, dass die Spenden der Konzertbesucher dem Schutz von Frauen und Kindern im Landkreis zugute kommt. Was heißt das genau?

Die Einnahmen werden auf drei Projekte in unserem Landkreis aufgeteilt: auf unseren Frauennotruf, das Caritas-Projekt "Kinderleicht" für Kinder aus Familien mit Sucht- oder psychischen Problemen, sowie die "Täterberatung", die Gewalttäter darin unterstützt, ihre Aggressionen nicht nach außen zu richten. Mein erster Gedanke war übrigens gewesen, für ein eigenes Frauenhaus im Landkreis zu sammeln - aber das ist natürlich unrealistisch. Es wäre aber wünschenswert!

Zurück zu den Gospelsternen: Das Besondere an dem Chor ist ja, dass die Texte auf Deutsch sind. Haben Sie ein Lieblingslied?

Noch nicht, ich habe den Chor ja selber erst einmal gehört. Das war bei einem Konzert in der Münchner Residenz. Eigentlich ist Gospel gar nicht so meins - aber das war ein gigantisches Erlebnis, die haben den Saal gerockt. Der Vorteil ist ja auch: Jeder versteht die deutschen Texte. Dadurch ist es noch mitreißender als beim amerikanischen Gospel. In München war es auf jeden Fall ein totales Gänsehaut-Feeling!

Auf der Website der Gospelsterne steht: "Wir freuen uns über neue SängerInnen, egal welchen Alters und welcher Erfahrung." Werden Sie am Sonntag auf das Treppchen hüpfen und mitträllern?

Um Gottes Willen! Das erspare ich den Zuschauern lieber (lacht).

Benefizkonzert mit den "Gospelsternen" am kommenden Sonntag, 30. September, um 18 Uhr in der Grafinger Pfarrkirche Sankt Ägidius. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten

© SZ vom 28.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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