Windkraft im Landkreis Ebersberg:Ein wichtiger Schritt

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Was Leser dazu sagen

Zum Leserbrief "Bürgerentscheid bringt Klarheit" vom 3. November:

Herr Engelhardt stellt zurecht fest, dass der/die Kurzsichtige das naheliegende besser sehe. Das mag sein. Umgangssprachlich wird der Begriff kurzsichtig so beschrieben: kurzsichtig (Handlungsweise, Entscheidung), ohne Zukunftsorientierung, wenig zukunftsorientiert.

Diese Beschreibung trifft sehr gut auf den Leserbrief von Herrn Engelhardt zu. Aussagen wie "Zubetonierung ihres Naherholungsgebietes", "nicht bereit Wald und Tiere zu opfern" oder "unrealistischer Plan, bis 2030 frei von fossilen Energien zu sein" sind Trump'sche Rhetorik und lassen erkennen, dass der Schreiber die menschengemachte Erdüberhitzung und seine verheerenden Folgen für Mensch und Natur nicht in seine Überlegungen mit einbezieht.

Erneuerbare Energien ausbauen ist der wichtigste und dringend notwendige Schritt, um unserer Verantwortung für die Zukunft gerecht zu werden. So halten wir Wertschöpfung in der Region und vermindern CO₂-Emmissionen.

Hans Gröbmayr, Glonn

Billigung für Kahlschlag

Zum Leserbrief "Naive Umweltpolitik" vom 22. Oktober:

Mit dem Begriff "sogenannte" (oder auch selbsternannte) Umweltschützer wollen die Urheber die Adressaten verunglimpfen, sie seien die Bösen. Sie selbst sind natürlich das Gegenteil, die Guten. Das Gegenteil von Umweltschützern wären demnach aber die Umweltzerstörer.

Wieser will den Eindruck erwecken, den Forst zu schützen, betreibt aber dessen Kahlschlag. Er fordert für Forstinning die Umgehungsstraße, deren Planung durch den Forst führt und lehnt die geplanten Windräder ab. Für die Umgehungsstraße von Forstinning müssten aber 30 000 Quadratmeter Waldfläche abgeholzt und versiegelt werden, auf der 100-jährige Buchen, Eichen und anderes stehen, sich ein Feuchtbiotop mit Teich- und Bergmolchen, das Habitat von Schwarzspecht, Haselmaus, Siebenschläfer, Fledermäusen befindet. Zusätzlich müsste eine Fläche von 150 000 Quadratmeter Wald vom Forst abgetrennt werden.

Dagegen beträgt der Flächenbedarf für ein Windrad 350 Quadratmeter mal fünf, also die kleine Gesamtfläche von 1750 Quadratmeter. Durch das Errichten von Windrädern mögen kurzfristig Schäden auf Wegen am Waldboden entstehen. Diese verwachsen sich, weil die Zufahrtswege ja nicht versiegelt werden. Nein, der erzeugte Strom wird nicht über Wlan, sondern mittels unterirdischer Kabeln bis zum offiziellen Einspeisepunkt geleitet.

Wiesers Vorschlag, einen Windpark vorzugsweise auf hässlichen Plätzen außerhalb des Forstes zu errichten, möge er den Mitgliedern der bayerischen Mehrheitspartei unterbreiten. Denn diese hat mit ihrer 10-H-Regelung zwangsweise zu der Standortwahl im Forst geführt.

Außerdem hegen Fachleute die Befürchtung, dass der Forst wenig Überlebenschancen hat, wenn die Forderungen von Klima-Wissenschaftlern nicht schnellstens umgesetzt und unter anderem hauptsächlich erneuerbare Energien genutzt werden, und zwar überall. Deshalb ist jeder Schritt in diese Richtung immens wichtig. Es geht um unser aller Zukunft.

Käte Moder, Ebersberg

© SZ vom 07.11.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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