Weihnachten und Corona: Trotzdem schön:Skizzen gegen die Tristesse

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(Foto: Christian Endt)

Der Künstler Siegfried Horst aus Anzing wird daheim kreativ

Von Luisa Terkowsky

Der gemeinsame Glühwein auf dem Christkindlmarkt fällt ebenso aus wie das festliche Adventskonzert oder die fröhliche Firmen-Weihnachtsfeier mit Kollegen. Corona macht in diesem Jahr vieles anders. Schön kann die Adventszeit trotzdem sein, die SZ Ebersberg hat mit Menschen aus dem Landkreis darüber gesprochen.

Siegfried Horst, Maler aus Anzing , verbringt derzeit entspannte Tage daheim. In den eigenen vier Wänden sei man schließlich am wenigsten beeinträchtigt von der Corona-Pandemie, erklärt er. "Außerdem haben wir es gerne weihnachtlich geschmückt im Haus", sagt Horst. Als Beispiel nennt er den Adventskranz, dessen Kerzen jeden Tag angezündet würden. Aber auch ein kunsthandwerklicher Christbaum und Engel aus Keramik dürften alljährlich nicht fehlen, Horst verfügt nämlich über gute künstlerische Beziehungen nach Polen.

Eine weitere Horst'sche Weihnachtstradition, die auch dieses Jahr problemlos weitergeführt werden könne, ist das Verfassen von Weihnachtskarten. Der Künstler kombiniert hier gerne selbstgestaltete weihnachtliche Motive mit entweder eigenverfasstem Text oder Poesie bekannter Dichter. Begeistert zitiert er zwei Weihnachtsgedichte von Joseph von Eichendorff. "Ich habe bereits mehr als hundert Adressaten für die Weihnachtskarten", erzählt Horst stolz. Er verschickt die Karten sowohl im familiären Kreis, als auch an andere Künstler und regelmäßige Besucher seiner Ausstellungen.

Seine Werke auszustellen, vermisst Horst indes sehr. Da dies derzeit nicht möglich ist, sind die geplanten Ausstellungen ab Mitte kommenden Jahres ein wahrer Lichtblick für den Künstler. Auch dass die Christkindlmärkte ausfallen bedauert er: Dadurch falle es ihm schwerer, in Weihnachtsstimmung zu kommen. "In der Corona-Zeit unternimmt man auch generell nicht so viel", so Horst. "Wir laden allerdings gerne Freunde zum Kaffee ein", sagt er. Dabei werden natürlich die Kontaktbeschränkungen eingehalten.

Außerdem genießt der Anzinger die Zweisamkeit mit seiner Partnerin. "Wir sind beide Künstler", erklärt er. In jüngster Zeit beschäftigt sich Horst wieder mehr mit Keramiken, aber auch dem Zeichnen widmet er sich häufig. "Immer, wenn mir langweilig wird, greife ich nach dem Skizzenblock".

© SZ vom 14.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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