Der gemeinsame Glühwein auf dem Christkindlmarkt fällt ebenso aus wie das festliche Adventskonzert oder die fröhliche Firmen-Weihnachtsfeier mit Kollegen. Corona macht in diesem Jahr vieles anders. Schön kann die Adventszeit trotzdem sein, die SZ Ebersberg hat mit Menschen aus dem Landkreis darüber gesprochen.
"Ruhe und Raum, um in sich zu kehren": Das schätzt Miriam Boehlke an der Weihnachtszeit dieses Jahr besonders. Der Grafingerin, die in den vergangenen Jahren eine der federführenden Organisatorinnen der Fridays-for-Future-Bewegung im Landkreis war, gefällt "weniger Hektik", auch an Silvester.
Für die Weihnachtsfeiertage legt Boehlke eine kurze Pause in ihrer Wanderschaft ein, die sie im September dieses Jahres begonnen hat und auf der sie "neue Aspekte eines sozial-ökologischen Wirtschaftswandels kennenlernen und weitergeben möchte". Die "Wirtschaftswandelwalz" - wie sie ihre Reise nennt - hat sie zur Zeit in eine Jurtenwerkstatt verschlagen, wo sie mithelfen darf. Auf das gemeinsam geplante "Sonnenwendweihnachtsritual" freut sie sich mit Blick auf die kommenden Feiertage schon besonders.
Auch der Zeit mit ihrer Familie zuhause und dem damit einhergehenden "Safe Space" - dem "sicheren Raum" -, den sie sonst auf ihrer Wanderschaft nicht immer genauso hat, schaut sie glücklich entgegen. Fragt man Boehlke, was dieses Weihnachten anders ist als vergangenes Jahr, stellt sie lachend fest, dass sie wohl weniger Glühwein trinkt. Die Weihnachtsmärkte vermisse sie aber auch kaum, sagt sie.
Im vergangenen Jahr war Miriam Boehlke auf Reisen und hat den Trubel ebenfalls nicht vermisst, dieses Jahr freut sie sich auf ein ruhiges Weihnachtsfest zu Hause. Die neue Situation in diesem Jahr sei außerdem eine gute Möglichkeit, die alten Traditionen zu überdenken und Raum für neue zu schaffen. Eine Tradition, die Boehlke aber weiterhin fortführt ist, auf weniger Konsum zu achten. Das mache sie nicht nur im Dezember, wenn die meisten auf der Suche nach einem passenden Geschenk für ihre Liebsten sind. Gerade auch in der Weihnachtszeit, kaufe sie nur Kleinigkeiten auf Nachfrage, sagt sie.